Montag, 20. Februar 2017

Helsinki / St. Petersburg / Tallinn 2010 - Teil 1

Wie vor einiger Zeit angekündigt, möchte ich unsere Reisen nachdokumentieren, die wir vor Beginn dieses Blogs unternommen haben. Ich muss zugeben, dass es mir in diesem Fall bereits etwas schwer gefallen ist, weil das Jahr 2010 doch schon einige Zeit vorbei ist. Die Fotos sind da aber eine große Hilfe und so konnte ich mir doch das Meiste wieder in Erinnerung rufen.

Apropos Fotos: es gibt eine ganze Menge davon - zu viele für diesen Post. Ich hab daher wie schon bei der Kuba-Reise das ganze Album freigegeben, das wesentlich mehr Bilder enthält als der Blog. Auch diesmal wieder der Hinweis auf die Gebrauchsanweisung des Bildbetrachters und dessen Möglichkeiten.

Zurück zur eigentlichen Reise. Terminlich waren wir auf den Sommer eingeschränkt. Aber wohin soll die Reise denn gehen? In den Süden? Im Hochsommer? Nein, lasst uns doch in den Norden fahren, da ist es auch in den Sommermonaten angenehm kühl, es gibt dort oben die Weißen Nächte, und nach St. Petersburg wollten wir ohnehin schon lange. Es kam dann allerdings ganz anders: Russland erlebte den heißesten Sommer seit Jahren, es war wochenlang so heiß, dass in Westrussland die großen Torffelder zu brennen anfingen! Bis auf einen Regentag in St. Petersburg, an den ich mich erinnern kann, hatte es ansonsten immer 30 Grad und mehr! Von wegen Norden und so!

Die Reisegruppe: Gundi, Fritz und Jutta.
Der Autor fehlt, die Zeit der Selfies war noch nicht gekommen!


Die Karte zeigt, wo es uns auf dieser Rundreise durch den Norden Europas überall hin verschlagen hat:



Wir flogen zunächst nach Helsinki, wo wir von der österreichischen Reiseleitung in einem österreichischen (!) Bus abgeholt wurden. Mit diesem Bus und Reisebegleitung besichtigten wir erst mal Helsinki, fuhren dann über Porvoo und Lappeenranta bis zur russischen Grenze und von dort weiter nach St. Petersburg. Auch in St. Petersburg und zu den beiden Ausflugszielen nach Puschkin und Peterhof war der Bus immer unser Transportmittel. Ebenso für die Fahrt nach und in Tallinn bis zum dortigen Flughafen. Per Flugzeug ging es dann eben wieder zurück nach Wien.

Also: Bitte anschnallen, es geht los!


Dienstag, 20. Juli 2010

Wir flogen am späteren Nachmittag von Wien ab und kamen am Abend in Helsinki an. Sonja, unsere Reiseleiterin, nahm uns in Empfang und zeigte uns auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel auch gleich einmal ein wenig die Stadt; noch im Hotel einchecken, mehr war an diesem Tag nicht mehr möglich.

Das Auffallendste, das uns auch die nächsten Tage immer wieder faszinieren wird: es ist 22:30 Uhr und beinahe taghell! Der hohe Breitengrad und der Hochsommer machen es möglich! Alle drei Städte (Helsinki, St. Petersburg und Tallinn) liegen so um den 60. nördlichen Breitengrad, da machen sich die Weißen Nächte schon ordentlich bemerkbar!

Mittwoch, 21. Juli 2010

Wir waren nur eine Nacht in diesem Hotel, nach dem Frühstück hieß es bereits wieder "Koffer packen!" - ein dicht gedrängtes Programm erwartete uns.

Es begann mit einer (diesmal etwas ausführlicheren) Stadtrundfahrt, die alle wichtigen Punkte der Stadt beinhaltete. Das sind - man muss es ehrlicherweise sagen - in Helsinki nicht allzu viele: Senatsplatz, Felsenkirche, Olympiastadion, Sibeliuspark, Finlandia, die Uspenski-Kathedrale sowie die Esplanaden mit dem angrenzenden Markt am Hafen.

Der Senatsplatz ist sicherlich der zentrale Platz in Helsinki. Er wird dominiert vom großen Denkmal für den russischen (!) Zaren Alexander II. Er war betont finnland-freundlich, dafür darf er hier stehen. 

Sehr großer zentraler Platz, in der Mitte das Denkmal für Alexander II.
Aufgenommen vom erhöhten Dom aus.

Alexander II.

Rund um dieses Denkmal sind dann zentrale Gebäude der Stadt gruppiert. Am Auffallendsten ist der etwas erhöht stehende und strahlend weiß glänzende Dom.

Der Dom ist schon von Weitem als sehr markantes Gebäude erkennbar.

Zahlreiche Stufen führen vom Senatsplatz zum Eingang des Doms.

Im Inneren ist der Dom ebenso weiß wie außen.

Links vom Dom: das Hauptgebäude der Universität...

...und die Bibliothek mit einem sehr hellen und interessanten Innenraum

Bibliothek

Struwwelpeter auf finnisch

Nächste Sehenswürdigkeit, die wir anfuhren: die Felsenkirche. Das ist ein wirklich bemerkenswerter Bau. Dort wo sie steht, ist Bauen in die Höhe nicht erlaubt, also hat man sie in die Tiefe gebaut. Was aber gar nicht so einfach ist, denn der Untergrund in Helsinki ist sehr felsig! 

Eingang

In diesen Felsen wurde die Kirche rein gebaut.
Die Finnen haben den Auftrag Jesu an Petrus, er solle die Kirche auf einem Felsen bauen, also ganz ernst genommen!

Der untere Rand der Kuppel lässt Licht herein

Die nächsten Ziele haben wir nur mit dem Bus angefahren, sind aber nicht ausgestiegen.

Die Finlandia-Halle ging in die Geschichte ein, weil in ihr die KSZE-Abschlusskonferenz stattgefand, die letztlich auch zur Unterzeichnung der KSZE-Helsinki-Schlussakte führte. Dieser Vertrag war in den 1970er- und 1980er-Jahren ein ganz wesentlicher Beitrag zur Entspannung zwischen Ost und West, weil er auch von den Oststaaten unterschrieben wurde. Dass er nicht immer eingehalten wurde (Reisefreiheit, Pressefreiheit etc.) steht auf einem anderen Blatt.

Finlandia. Aus dem Bus fotografiert, eine bessere Kameraposition war leider nicht drinnen.

Das Olympiastadion wurde bereits in den 1930er-Jahren erbaut. Finnland bekam den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 1940, die dann aber wegen des Krieges abgesagt wurden. 1952 war es dann aber doch soweit. Vor dem Stadion gibt es noch ein Denkmal für einen der berühmtesten Läufer aller Zeiten: Paavo Nurmi.

Olympiastadion mit Nurmi-Denkmal

Ein kurzer Abstecher führte uns noch zum Sibelius-Park mit einem sehr markanten Denkmal für den finnischen Komponisten Jean Sibelius. Sein bekanntestes Werk ist sicherlich die Finlandia.

Sibelius-Denkmal

Sibelius-Büste

Letzter Halt in Helsinki, bevor es weiter nach Osten ging, war dann die orthodoxe Uspenski-Kathedrale - noch eine Erinnerung an die russische Zeit in Finnland. Danach gingen wir die paar Schritte zum Markt am Hafen hinunter und von dort weiter die Esplanade entlang. An deren anderem Ende wartete dann bereits der Bus.

Auch die Uspenski-Kathedrale ist auf Fels gebaut

Im Inneren eine typisch orthodoxe Kirche mit Ikonostase

Für eine orthodoxe Kirche allerdings nur sehr sparsam bebildert!

Markt am Hafen

Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt.

Der nächste Winter kommt bestimmt!

Die Esplanade ist eine sehr schöne und freundliche Flaniermeile.

Picknick im Gras...

...oder Rast in einem einladenden Café

Das war Helsinki; in einem sehr dichten Programm, das nur einen halben Tag in Anspruch nahm. Sicherlich nur an der Oberfläche gekratzt, aber einen Eindruck von der Stadt konnten wir schon mitnehmen!

Am Nachmittag fuhren wir bereits Richtung Osten, St. Petersburg entgegen. Davor machten wir aber noch Halt in Porvoo und Lappeenranta (dort blieben wir auch über Nacht).

Wasser gibt es Finnland überall, so auch in Porvoo

Dom zu Porvoo von außen...

...und von innen.

Bemerkenswerte orthodoxe Kirche mit einem "Kreuz in Kreuz"-Grundriss

In Lappeenranta gab es gerade ein Seefest, das wir am Abend besuchten

Jetzt nur noch eine Nacht in Lappeenranta, dann geht's bereits weiter nach St. Petersburg. Diese Stadt gibt aber soviel her, dass ich dafür aus Platzgründen einen eigenen Post anlegen werde.

Ende Teil 1 des Reiseberichts. Hier geht's zu Teil 2

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