Sonntag, 11. August 2024

Vor 25 Jahren: Totale Sonnenfinsternis

Mittwoch, 11. August 1999: Totale Sonnenfinsternis über Mitteleuropa!

Das war für uns und viele viele andere ein Großereignis! Wochenlang vorher war dieses Geschehen der Superklasse in den Medien präsent, es gab wahrscheinlich niemanden in ganz Österreich, der davon nicht gehört oder gelesen hatte. Man konnte ihm einfach nicht entgehen.

Quelle: pixabay


Wir hatten das Glück, dass die Hauptlinie, entlang der sich die Sonne wirklich total verfinstern würde, nicht einmal eine Autostunde südlich von uns lag. Ein paar Wochen vor dem großen Termin machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Beobachtungsstandort. In der Nähe von Pinkafeld wurden wir fündig: Eine große Wiese mit freier Sicht auf den Mittagshimmel.

Die Sonnenfinsternis sollte um die Mittagszeit zu beobachten sein. Uns war klar, dass wir nicht die einzigen sein würden, die Richtung Süden fahren, also machten wir uns gleich nach dem Frühstück bereits auf den Weg.

Gut war's. Denn während wir auf der noch weitgehend freien Autobahn nach Pinkafeld fuhren, hörten wir im Autoradio bereits von umfangreichen Staus hinter uns: Gefühlt halb Wien machte sich auf den Weg in den Süden!

Auf der Wiese hatten wir natürlich noch ausreichend Zeit, um unsere Sonnenbrillen auszuprobieren. Die wurden um ein paar Schilling (ja, liebe Kinder, damals bezahlte man bei uns mit Schilling) in Supermärkten und Apotheken verkauft; manche Firmen (Zeitungen und Zeitschriften vor allem) verteilten sie gratis als Werbegeschenke. Ausgerüstet mit diesen Brillen haben wir wahrscheinlich etwa so ein Bild abgegeben:

Quelle: pixabay

Ich hätte erwartet, dass sich die Wiese gegen Mittag mit Menschen füllen würde. Das war aber nicht der Fall. Außer uns und unserem Hund war nur eine Handvoll weiterer Beobachter anwesend.

Der Höhepunkt dieses Tages war dann aber natürlich die Sonnenfinsternis. Und es stellten sich alle Phänomene ein, die im Vorfeld immer wieder beschrieben wurden.

Es wurde zunächst natürlich merklich dunkler. Immerhin so dunkel, dass Vögel der Meinung waren, es wäre bereits Abend und ihr Gezwitscher einstellten. Klarerweise wurde es durch die Abdunkelung auch merklich kühler.


Noch ist ein wenig Zeit. Entspanntes Warten auf der Wiese.

Die Sicht hätte ein wenig besser sein können.

Aber das Wichtigste war zu sehen.
Totalphase.


Nach nicht ganz drei Minuten war das Spektakel auch schon wieder vorbei! Und erstaunlich: Die Welt war nicht untergegangen! So manche Endzeitpropheten konnten es zuvor ja nicht lassen, sich zu erblöden.

Jetzt das Erlebte noch ein wenig Revue passieren und einwirken lassen. Und danach wieder nach Hause.

* * * * *

 

Auf die nächste totale Sonnenfinsternis in unserer Gegend brauche ich nicht zu warten; die findet erst am 3. September 2081 statt – also lange nach meiner Zeit!


2 Kommentare:

  1. Ich kann mich noch so gut an den Tag erinnern.

    AntwortenLöschen
  2. Leider waren wir damals am Mittelmeer, haben das Ereignis aber auch von dort beobachten können, halt nicht total.

    AntwortenLöschen