Montag, 31. Oktober 2016

"Pension Schöller" im Burgtheater

Zweiter Termin der neuen Saison, das Burgtheater bringt "Pension Schöller". Eine Komödie, ein Schwank, der auf kleineren Bühnen, die darauf spezialisiert sind, einfach immer funktioniert.

Quelle: Burgtheater / Reinhard Werner

Es gibt eine herrliche, unvergessliche Inszenierung dieses Stücks, von der dieser kleine Video-Ausschnitt zeigt, wie man das professionell und wirkungsvoll inszeniert:



Ich kenne dieses Stück in dieser Inszenierung schon sehr lange und hab mich auch nach wiederholtem Ansehen immer wieder köstlich dabei unterhalten. Es ist vollkommen klar, dass hier nicht die tiefschürfenden Probleme der Menschheit auf der Bühne abgehandelt werden, sondern dass es einfach um pure Unterhaltung geht.

Mit diesem Wissen und Einschätzung im Hinterkopf, hab ich mich schon im Vorfeld gefragt, was das Burgtheater aus diesem Stück wohl machen würde.

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Orhan Pamuk: Schnee ★★★★☆

Orhan Pamuk: Schnee 


Cover: Hanser Literaturverlage

Die Romane des türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk haben bisher bei mir eher gemischte Eindrücke hinterlassen: "Rot ist mein Name" fand ich sehr interessant; vor allem die Erzählstruktur mit mehr als 20 Ich-Erzählern! Etwas ermüdend waren die Langatmigkeit, die mich bei anderen Autoren nicht so stört, und die ewigen Wiederholungen. "Die weiße Festung" war ebenfalls langatmig, noch dazu fand ich die Geschichte schwach; da ist also etwas viel zusammen gekommen.

Ich war daher etwas skeptisch, was seinen großen Roman "Schnee" betraf. Er war schon lange auf der Warteliste, hab aber die Lektüre eben wegen dieser Skepsis immer wieder verschoben. Jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, finde ich meine Zweifel leider bestätigt. Ich würde es etwa so einstufen wie "Rot ist mein Name": Thematisch sehr interessant - aber mühsam. Ich war zeitweise sogar versucht, nur 3 statt 4 Sterne zu vergeben. Das würde diesem Roman aber denn doch nicht gerecht, denn über dem Durchschnitt ist er allemal!

Tauchen wir also ein in den Mikrokosmos von Kars, in dem die große Welt ihre Probe hält!

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Standortbestimmung im Notfall

Dieses Thema beschäftigt mich bereits seit einiger Zeit: Wie kann ich im Notfall der Einsatzzentrale meinen Standort bekannt geben? Im Ortsgebiet ist das keine Kunst, da kann ich immer eine Adresse angeben. Aber was mache ich im freien Gelände, im Wald, auf dem Berg? Die Angabe "Ich liege mit gebrochenem Bein beim vierten Baum nach der fünften Linkskurve auf der Landesstraße 4711 in Fahrtrichtung Krähwinkel" wird da nicht viel weiterhelfen!

"Ähh - Hast du vielleicht eine Ahnung, wo wir sind?" [Quelle: pixabay]


Ich hab dann diese Fragen eine Zeit lang wieder beiseite gelegt, bis sie mir die Meldung vom letzten Wochenende "Wanderer mit Hilfe einer Notfalls-App gerettet" wieder in Erinnerung rief.

In Zeiten von allgegenwärtigen Smartphones gibt es also eine Lösung. Sogar mehrere.


[Update: Von diesem Artikel gibt es eine aktualisierte Fassung (2019-06-21)]


Montag, 3. Oktober 2016

"Torquato Tasso" im Burgtheater

Wir sind also doch noch dabei. Nach dem Desaster mit dem Eingebildeten Kranken waren wir ja kurz davor, das Abo zu kündigen. Das Programm für die neue Saison stimmte uns aber wieder etwas versöhnlicher.

Es geht also los mit Torquato Tasso, einem Klassiker der Deutschen Klassik, klassischer gehts kaum noch. Mir war schon irgendwie klar, dass das Stück schon etwas Staub angesetzt hatte und die Kritiken in den Zeitungen waren auch nicht sooo berauschend. Wir gingen also in diese Vorstellung schon mit dem Vorsatz, eventuell in der Pause die Flucht zu ergreifen.

Im Hintergrund der Dichter in seinem Hausarrest, im Vordergrund sein Gegenspieler, der Diplomat Antonio [Quelle: Burgtheater / Georg Soulek]