Sonntag, 5. Februar 2017

"Die Komödie der Irrungen" im Burgtheater

Die Vorzeichen für die "Komödie der Irrungen" im Burgtheater waren nicht gut. Da waren einmal die etwas beunruhigenden Kritiken in Presse und Standard, die übereinstimmend von "schrill", "kreischend", "Slapstick" und "Grimassen" schrieben; zum anderen war die Vorstellung ohne Pause angesetzt. Und vor allem: mit Herbert Fritsch ist es der gleiche Regisseur wie beim "Eingebildeten Kranken"-Desaster (bezeichnenderweise wird diese Inszenierung auf der Seite seines Managers verschwiegen...)

Die Fotos und Kritiken verhießen nichts Gutes!
Quelle: Burgtheater / Reinhard Werner

Wir waren also auf das Schlimmste gefasst. Wir hatten uns fix vorgenommen, rechtzeitig zu gehen, auch wenn es keine Pause gibt.



Wir sind dann doch geblieben, es war nicht ganz so schlimm. Sehr störend war wieder einmal das hohe Sprechtempo in einer kreischenden Stimmlage, sodass das Folgen im Stück sehr erschwert war. Das Herumstolzieren im Storchengang oder Stechschritt ohne erkennbaren Grund werde ich in diesem Leben nicht mehr verstehen; das mag vielleicht im 14. Jahrhundert bei den fahrenden Gauklern noch angebracht gewesen sein, nach der Weiterentwicklung des Theaters dann aber nicht mehr. Der Slapstick hat sich diesmal etwas in Grenzen gehalten, aber ein paar Mal musste es dann doch sein.

Insgesamt wieder eine Inszenierung von und für Volksschüler auf dem jetzt schon mehrmals zitierten Schikurs-Abschlussabend.

Vom Inhalt her gibt's nicht allzu viel zu erzählen, eine typische Verwechslungskomödie halt, wie sie damals um 1600 modern war. Man nehme zwei Paar Zwillinge, einen Schiffbruch, Trennung der Zwillinge, gegenseitiges Suchen nach 25 Jahren in der gleichen Stadt, große äußere Ähnlichkeiten und jede Menge sich daraus ergebender Verwechslungen. Fröhliches Wiedersehen.

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Am Montag werde ich jedenfalls veranlassen, dass das Abo nicht mehr verlängert wird. Wir haben jetzt noch zwei Vorstellungen, die sollen halt sein, aber danach ist definitiv Schluss. Diese Vorstellung hat das Fass einfach zum Überlaufen gebracht.

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