Mittwoch, 22. Februar 2017

Helsinki / St. Petersburg / Tallinn 2010 - Teil 3

Die Stadt ist so groß und bietet so viel, dass auch dieser Teil 3 noch ausschließlich St. Petersburg gewidmet ist.

Haus der Generalität


Samstag 24. Juli 2010

Samstag Vormittag war regnerisch, soweit ich mich erinnere; das war aber nach den wirklich heißen Tagen eine willkommene Abwechslung!

Es wird wieder ein dicht gedrängtes Programm geben an diesem Samstag, wir beginnen mit der Erlöserkirche oder auch Blutkirche.

Blutkirche deshalb, weil sie an der Stelle errichtet wurde, an der Zar Alexander II. einem Attentat zum Opfer fiel. Wir erinnern uns: Dieser Zar ist uns in Form eines Denkmals am Senatsplatz in Helsinki schon einmal untergekommen! Die Kirche ist der Basilius-Kathedrale in Moskau nachempfunden; sollten die St. Petersburger Adeligen etwa Heimweh nach Moskau gehabt haben?

Wie in Moskau.
Man beachte die nasse Straße - Regen!

Diese Nische erinnert an das Attentat, das angeblich genau hier stattfand

Wir fahren weiter zu einem der absoluten Höhepunkt in St. Petersburg: dem Winterpalast, der heute die weltberühmte Kunstsammlung "Eremitage" beherbergt. Die Eremitage ist sicherlich in einem Atemzug mit Louvre, Kunsthistorischem Museum oder Prado zu nennen. Tatsächlich ist der Winterpalast nur ein Teil der Eremitage, sie selbst umfasst auch noch weitere anschließende Gebäude.

Winterpalast



Russische Helden (wieder in Petersburger Hängung)

Zarenthron

Das ist nur ein kleiner Abschnitt des Parketts! Unglaublich kunstvolle Holzarbeit!


Eines der vielen Objekte, die in der Fülle beinahe untergehen. Dabei ist das ein ganz kunstvoll gearbeiteter Tisch mit Einlegearbeiten!



Unsere Gruppe hatte vorbestellte Karten. Es ist jetzt ca. 14:00 Uhr und diese Leute hier haben noch nicht einmal ein Ticket kaufen können! Die Schlange war in Wirklichkeit mindestens dreimal so lang wie hier abgebildet!

Gleich gegenüber, auf der anderen Seite der Newa, befindet sich die Peter und Paul-Festung. Sie liegt auf der sogenannten Haseninsel und stammt aus frühester St. Petersburger Zeit. Die Festung war seit jeher ein Gefängnis, vor allem der berüchtigte Trubezkoi-Trakt hatte es in sich. Der Volksmund sagte, dass man von hier aus bis nach Sibirien blicken konnte. Die Insassen dieses Gefängnisses lesen sich wie das who is who der russischen Geschichte.

Ein weiteres who is who - zumindest der herrschenden Zarenfamilie - findet sich in der Peter und Paul-Kathedrale; wir haben sie nur von außen gesehen, für einen Besuch im Inneren reichte leider die Zeit nicht.

Auf der Festung befindet sich auch ein etwas umstrittenes Denkmal für Peter den Großen. Er war zwar wirklich körperlich groß, aber ob der Kopf wirklich so klein und die Finger wirklich so knöchern waren?

Die Festung mit kräftiger Mauer. Der hohe Turm links gehört zur Kathedrale

Mauer, Kathedrale. Und Badende in der Newa!!

Eingang zum Trubezkoi-Gefängnis

Peter und Paul-Kathedrale mit den Gräbern der Zarenfamilie

Denkmal für Peter den Großen
Detail des Denkmals


Nächster Programmpunkt am Nachmittag war eine Schiffsrundfahrt auf den Kanälen St. Petersburgs. Auf dem Weg zur Anlegestelle machten wir noch einen kurzen Fotostopp beim Smolny-Kloster.

Das Smolny-Kloster ist eine riesige Anlage mehr oder weniger mitten in der Stadt

Klosterkirche

Fahrt auf einem kleineren der vielen Kanäle

Das Schiff passt so grade unter der Brücke durch

Brücke über die Newa. Hochseeschiffe passen da nicht durch, daher sind die Brücken als Klappbrücken ausgeführt.
Auch sämtliche Installationen und Straßenbahngleise werden durch das Hochklappen unterbrochen!

Einer der zahllosen Paläste entlang der Kanäle

Am späteren Abend nutzten wir die freie Zeit noch für eine Fahrt mit der U-Bahn. Ähnlich wie in Moskau sind die Stationen in St. Petersburg im typischen Stalin-Barock ausgeführt. Die Stationen liegen ziemlich weit auseinander, sodass man nach 10 Stationen eine ordentliche Strecke zurückgelegt hat. Wir fuhren am nächsten Tag mit dem Bus oberirdisch beinahe die gleiche Strecke und waren überrascht, wie weit nach draußen wir gekommen waren! Die U-Bahn-Garnituren müssen noch aus der Stalin-Zeit sein, aber sie sind sehr gepflegt und fahren eben immer noch!

Stationsschild

Die U-Bahn liegt sehr tief, dementsprechend lang sind die Rolltreppen!



MIR - Friede




Sonntag, 25. Juli 2010

Wir packen auch schon wieder die Koffer! Auf dem Weg nach Tallinn liegt kurz außerhalb von St. Petersburg die Stadt Peterhof mit dem gleichnamigen Schloss Peterhof.

Zunächst als Sommerschloss gebaut, beschloss Peter der Große später, dieses Schloss zu einer richtigen Repräsentanz auszubauen - Versailles dürfte da Vorbild gewesen sein. Jedenfalls wurde hier nicht gekleckert sondern ordentlich geklotzt! Sehenswert!

Eingang zum Schloss. Ganz oben sitzt ein Adler, der aus drei Teilen besteht, die Teile sind um jeweils 120 Grad versetzt. Dadurch sieht man aus jedem Blickwinkel immer mindestens zwei Adler - so wie es sein soll, als Doppeladler eben.

Im Inneren sind auch hier wieder Überschuhe Pflicht.

Wirklich prachtvoller Garten mit sehr vielen Wasserspielen




Aus den Blättern dieses Baumes spritzt Wasser. Eine willkommene Abkühlung bei dieser Hitze!



Wir verlassen St. Petersburg endgültig und fahren Richtung estnischer Grenze.

In der Bibel müssen die Zöllner an etlichen Stellen als abschreckendes Beispiel herhalten, meistens in Zusammenhang mit Korruption. In den letzten 2000 Jahren dürfte sich an den Zuständen an manchen Grenzen kaum etwas verändert haben. Denn bei der Ausreise sahen wir, wie die Grenzer beim Bus vor uns sämtliche Koffer ausräumen ließen und genauestens filzten. Sie kamen auch zu uns in den Bus uns stellten uns vor die Alternative: entweder wirft jeder zwei Euro in die Zöllnerkappe oder es geht euch so wie denen vor euch. Moskau ist weit und da draußen dürften sie einfach Narrenfreiheit haben. Wir entschieden uns für die zwei Euro.




Ganz anders verlief die Einreise nach Estland - immerhin Schengen-Außengrenze. Der Grenzbeamte kam freundlich grüßend in den Bus, ließ sich von jedem den Pass zeigen und verließ den Bus auch schon wieder. Das war's, weiterfahren! Auf Wiedersehen!

Wir nähern uns also Tallinn. Diese wirklich reizende, sehenswerte Stadt ist aber einen eigenen Post wert.

Fortsetzung also in Teil 4 des Reiseberichts.

1 Kommentar:

  1. Ich liebe Deine Reiseberichte! Insbesondere in eigener, leider absolut reisefreier Zeit geben sie mir Gelegenheit, ein bißchen "mitzunaschen". Danke dafür! ks

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