Mittwoch, 17. Juni 2015

Günter Grass: Im Krebsgang ★★★★★

Günter Grass: Im Krebsgang 


Cover: dtv

Jänner 1945. Nazi-Deutschland versucht, möglichst vielen Deutschen aus dem Osten die Flucht vor der Roten Armee zu ermöglichen. Bis zum Kriegsende schaffen das auf dem Schiffsweg immerhin Hunderttausende (die immer wieder genannte Zahl von 2,5 Millionen Menschen scheint zu hoch gegriffen zu sein)! 

Am 30.Jänner 1945 jedoch kommt es zur Mega-Katastrophe: da versenkt ein russisches U-Boot die Wilhelm Gustloff, die völlig überladen mit Flüchtlingen ist. Allerdings gehört das Schiff der Marine, es ist entsprechend grau lackiert, es ist bewaffnet und transportiert auch noch Flak-Helferinnen und kampffähige Soldaten - jedenfalls ein militärisches Ziel; dem russischen U-Boot-Kommandanten ist da kein Vorwurf zu machen. Wahrscheinlich kommen mehr als 9000 Menschen dabei ums Leben. Bis heute ist das die Schiffskatastrophe mit den meisten Opfern - noch vor der Titanic. 

Mit viel Detailkenntnis ruft uns Günter Grass die Ereignisse von damals in Erinnerung, und er lässt die Handlung bis in die heutige Zeit des Internets reichen, in der es in den einschlägigen Foren vor Neonazis nur so wimmelt. 

Sehr lebendig und leicht lesbar geschrieben!





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