Montag, 24. Juli 2023

"Götterdämmerung" in der Wiener Staatsoper

Die Aufführung liegt zwar schon mehr als einen Monat zurück, aber früher bin ich einfach nicht dazu gekommen, darüber zu berichten.

Am 18. Juni also war ich wieder in der Wiener Staatsoper. 

Rheingold, wenige Tage zuvor, war ja wirklich fantastisch. Da das mit dem Kartenkauf für die Walküre leider nicht klappte, freute ich mich um so mehr, wenigstens eine für die "Götterdämmerung" zu bekommen.

Ich wurde nicht enttäuscht. Nicht nur ich, das gesamte Publikum war begeistert!


Noch ist es ruhig.
Die wortwörtliche Ruhe vor dem Sturm, der Wotan und die Seinen hinwegraffen wird.



Sowohl Orchester als auch die Sängerschaft waren auf höchstem Niveau und wurden zum Schluss mit lebhaftestem Applaus belohnt!

Obwohl. Für sich betrachtet stimmt das auf alle Fälle. Es war nur leider wie schon im Rheingold so, dass das Orchester für die Sänger einfach zu laut war. Oder die Sänger zu schwach für das Orchester. Tatsächlich kam nur Hagen wirklich problemlos über den Graben.

Wirkliche stimmliche Probleme hatte Siegfried. Sie waren so arg, dass er gegen Ende des zweiten Aktes tatsächlich Aussetzer hatte. Er konnte einem wirklich leid tun.

Und wenn dann vor Beginn des dritten Aktes der Direktor vor den Vorhang tritt, ist das üblicherweise kein gutes Omen. Er bestätigte leider, was ohnehin alle hören konnten. Siegfried hatte vor Beginn der Vorstellung beim Einsingen noch keinerlei Probleme; die kamen erst während der Vorstellung. Er wird aber dankenswerterweise die Partie zu Ende singen; er bitte um Nachsicht.

Großer Zwischenapplaus für den armen Siegfried, Nachsicht wird gewährt. Sein Anteil ist im dritten Akt glücklicherweise nicht mehr allzu lang; dramaturgisch sorgt Hagen ja recht bald für sein Ende.

Trotz allem aber ein großartiger Abend! Es war die letzte Vorstellung des Rings für Franz Welser-Möst. Er hatte bereits im Vorfeld angekündigt, sich diese Strapaz in seinem Alter nicht mehr antun zu wollen. Schade für uns, denn er hat wirklich Großartiges geliefert! 

Das Publikum bedankte sich bei allen mit lang anhaltendem, stürmischen Applaus!







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