Donnerstag, 3. Oktober 2019

Bulgarien-Rundreise 2019 - Teil 1

2019 war für uns das Jahr Bulgariens, soviel kann man jetzt schon sagen.

Es begann mit dem ganz ausgezeichneten Buch von Kapka Kassabova "Die letzte Grenze", in dem die Autorin das Grenzgebiet Bulgarien/Türkei/Griechenland so lebendig und liebevoll beschreibt, dass ich am liebsten sofort dorthin gefahren wäre.

Im Juli waren wir dann mit unserer Enkelin ein paar Tage am Sonnenstrand plantschen. In Sichtweite, zum Greifen nah: Nessebar, die Halbinsel, die als Ganzes UNESCO-Weltkulturstätte ist. Aber mit einer Fünfjährigen macht man keinen Ausflug, um so eine Stadt zu besichtigen; weder sie noch wir hätten sonderlich Freude daran gehabt. Aber besucht hätten wir Nessebar schon gerne.

Da hatte Jutta die großartige Idee: Machen wir doch überhaupt eine Rundreise durch Bulgarien! Gesagt, getan. Nach einiger Recherche im Internet wurden wir fündig und trafen auf eine Reise, die alle wichtigen Städte und Stätten dieses für uns so komplett unbekannten Landes ansteuert.

Und so lebten wir 12 Tage lang aus dem Koffer, denn viel Zeit verbrachten wir nicht an einem Ort! Die Karte zeigt, wo wir überall waren:




Fehlt nur noch der übliche Hinweis auf das Online-Fotoalbum, das es natürlich auch diesmal wieder gibt, sowie auf dessen Bedienung.

Also, auf nach Bulgarien!


Kloster Rila




Aber halt! So schnell ging's leider gar nicht! Als wir nämlich beim Reisebüro wegen dieser Rundfahrt anfragten, mussten wir leider erfahren, dass genau diese Reise am Vortag abgesagt werden musste - mangels Teilnehmern! Weil die Absage aber wirklich erst am Vortag erfolgte, bot das Reisebüro an, die potentiellen Teilnehmer noch einmal anzurufen, ob sie vielleicht doch noch Interesse an dieser Reise hätten. Und tatsächlich: Sie kam wieder zustande! Um die Teilnehmerzahl noch ein wenig zu erhöhen, fragten wir Felix, ob er denn nicht mitkommen wollte. Er hat gleich beim ersten Telefonat zugesagt, die Entscheidung ist ihm überhaupt nicht schwer gefallen! Er hat deswegen sogar einen bereits gebuchten Campingurlaub abgesagt!


Donnerstag, 12. September


Am Anreisetag passierte nicht sehr viel. Wir kamen erst am späten Nachmittag am Flughafen Sofia an, lernten unsere Reiseleiterin und unseren Fahrer kennen und fuhren erstmal in unser Hotel in Sofia. Am Abend brachte uns der Bus zum Abendessen und wieder zurück - und das war's auch schon.

Nein, doch! Etwas sehr Wichtiges haben wir gleich beim ersten Abendessen gelernt! Als Vorspeise wird in Bulgarien sehr gerne Schopska-Salat genommen. Vergleichbar mit dem griechischen Salat, nur ist der Käse nicht würfelig geschnitten sondern gerieben. Alles noch keine große Überraschung. Aber: Die Bulgaren nehmen zu diesem Salat 100ml Schnaps, meist Trauben- Zwetschken- oder Marillenbrand! Die Touristen dürfen übrigens auf 50ml reduzieren. Bei uns fand dieser Brauch aber sehr viel Anklang und der Schnaps wurde zur "Seele des Salates" ernannt - eine Bezeichnung, die sich zum running gag auf der weiteren Reise entwickelte!

Schopska-Salat mit "Seele"

Wieder zurück im Hotel, wurden wir mit einem Feuerwerk begrüßt!



Bevor wir so richtig einsteigen, ein paar Bemerkungen zur Geschichte Bulgariens, die uns natürlich im Laufe der Reise immer wieder begegnete.

Die großen Blöcke sind

Das Fürstentum Bulgarien (1878-1908) hatte zwar weitgehende Autonomie, es stand aber nach wie vor unter osmanischer Herrschaft: es war den Osmanen tributpflichtig und hatte keine eigene Außenpolitik. Die Konstruktion ist also ein wenig vergleichbar mit der K&K-Doppelmonarchie: auch da hatte Ungarn weitgehende Autonomie, aber in Sachen Außen- und Verteidigungspolitik unterstand es nach wie vor Österreich. Dennoch feiern die Bulgaren mit dem Jahr 1878 das Ende der Osmanischen Fremdherrschaft.

Ein wichtiger Begriff, der einem in Bulgarien immer wieder begegnet, ist die "Bulgarische Wiedergeburt". Die lange Herrschaft der Osmanen ließ die große Vergangenheit Bulgariens unter der Bevölkerung in Vergessenheit geraten. Erst das Buch "Slawisch-Bulgarische Geschichte" des Mönchs Paisij Hilendarski machte diese Geschichte erst wieder bekannt. Die Osmanen hatten außerdem die Autonomie der Bulgarischen Orthodoxie beendet und sie dem Patrichat der Griechischen Kirche unterstellt. Ein zentrales Anliegen der Bulgaren war daher, diese Autokephalie wieder zu erlangen, was ihnen 1870 auch gelang. Das Buch und die eigene Kirche gaben den Bulgaren also ihr Nationalgefühl wieder zurück.





Freitag, 13. September

Kloster Rila


Der Vormittag war gleich einmal einem der zahlreichen Höhepunkte der Reise gewidmet: wir besuchten das Kloster Rila; es ist übrigens die erste von sieben UNESCO-Welterbestätten, die wir im Laufe unserer Reise besuchten; zwei weitere Orte, die wir ansteuerte, stehen auf der Warteliste.

Das Kloster liegt etwa 120km südlich von Sofia im Rilagebirge und war die einzige Anlage, die die Osmanen während der ihrer Herrschaft über Bulgarien als Ganzes bestehen ließen. Ursprünglich ließ sich hier Iwan Rilski im 10. Jhdt. als Einsiedler nieder. Nach einigen Wunderheilungen entwickelte sich eine großen Anhängerschar um Iwan Rilski, sodass letztlich ein Kloster für sie gebaut wurde.

Wie immer bei so großen Anlagen, gab es auch hier ein ständiges Auf und Ab an Erweiterungen, Zerstörungen und Wiederaufbauten. Bei einem Brand im Winter 1832 wurde alles bis auf den Chreljo-Turm und die Kapelle ein Raub der Flammen. Durch Spenden aus der Bevölkerung und einer Spendenaktion des Patriachats Konstantinopel wurde ein Wiederaufbau ermöglicht, wobei die Osmanen streng darauf achteten, dass dabei das Kloster nicht größer wurde als vor dem Brand. Ganz ist es ihnen nicht gelungen; denn auch die Kapelle wurde von den Mönchen abgetragen und neu errichtet, aber eben größer als zuvor. Was wir heute sehen, ist also im Wesentlichen ein Bauwerk aus den 1830er-Jahren.




Rumyana, unsere Reiseleiterin, genannt Rumy.
Gebildet, kompetent, hilfsbereit, perfektes Deutsch. Ihre Sätze waren komplett frei von Artikel-, Fall- und Grammatikfehlern, der Satzbau war perfekt, praktisch druckreif.
Eine Reiseleiterin, die man sich nur wünschen kann!

Mutter Gottes, umgeben von 32 Heiligen, deren Reliquien in der Kirche ausgestellt sind.


Neofit Rilski, zentrale Figur der Wiedergeburt, vor allem im Kampf um eine unabhängige Bulgarische Kirche. Reformator des Schulsystems

Eine der etwa 100 Mönchszellen

mit eigenem Kochplatz in der Kammer des Novizen

Sofia


Nach dem Besuch des Klosters fuhren wir zurück nach Sofia und machten dort einen großen Stadtspaziergang.

Auf der Rückfahrt machten wir Rast in diesem Restaurant, das einsam an der Straße steht - rundherum ist nichts. Sieht sehr alpin aus und könnte auch irgendwo in den Alpen stehen.

Jede Mauernische ist geschmückt



Sofia ist die Hauptstadt des heutigen Bulgariens; sie wurde es durch Abstimmung, die die Stadt hauchdünn vor Weliko Tarnowo gewann. Eine Legende besagt, dass die eine Stimme, die den Ausschlag für Sofia gab, dadurch zustande kam, dass ein Abgeordneter mit beiden Händen aufzeigte.

Sofia ist nach der Weisheit benannt, aber natürlich gibt es auch eine Sophien-Kirche, die wir gleich noch sehen werden.

Unser Spaziergang begann bei der Alexander Newski-Kathedrale. Sie ist damit eigentlich nach dem Nationalheiligen Russlands benannt; aber die Bulgaren waren Russland so dankbar für die Befreiung von den Osmanen, dass sie eben Alexander Newski als Patron nahmen. Sie ist Patriachatskirche der Bulgarischen Orthodoxie und eines der Wahrzeichen der Stadt.

Alexander Newski-Kathedrale von außen ...

... und innen

Links der Thron für den Patriarchen, rechts der für den Zaren.
Der rechte ist größer und wuchtiger, dafür niedriger als der linke.

Ikonenverehrung

Einfaches Muster, tolle Wirkung

Ohne Reliquien geht es nicht; hier ein Knochenstück von Alexander Newski.
Wieder einmal das Zitat aus Umberto Ecos "Baudolino": "Es ist der Glaube, der sie echt macht."

Die Kirche ist - wie die meisten orthodoxen Kirchen - sehr stark bemalt; an den Rändern sind die Fresken aber schon in einem sehr schlechten Zustand.

Gleich gegenüber der Alexander Newski-Kathedrale steht die Sophienkirche. Sie ist die zweitälteste Kirche der Stadt (die älteste kommt gleich). Ursprünglich im 4. Jhdt. errichtet, wurde sie im 5. Jhdt. erweitert. Bei den Einfällen der Goten und Hunnen wurde sie schwer beschädigt, aber wieder repariert.

Sophienkirche

Die Kirche ist innen nicht bemalt, fällt einem sofort auf.

Blick nach unten in die Krypta

Der Spaziergang führt uns an der russischen Nikolauskirche vorbei, zum Nationaltheater und zum bulgarischen "Machtdreieck", bestehend aus Präsidentenpalast, Regierungssitz und dem Bürogebäude des Parlaments (nicht das Parlament selbst).

Der Boulevard des Befreier-Zaren Ferdinand I. ist mit gelben Pflastersteinen ausgelegt. Diese Steine waren ein Geschenk Österreichs aus Anlass der Krönung des Zaren. Die Steine sind bei Nässe, Schnee und Eis spiegelglatt und denkbar unpraktisch, aber bis jetzt hat es noch keine Stadtverwaltung gewagt, diese Steine durch etwas Anderes zu ersetzen.

Diese Nikolauskirche ist russisch orthodox, weil der russische Botschafter keiner Messe nach bulgarischem Ritus und in bulgarischer Sprache beiwohnen wollte
Früher Zarenpalast, heute Nationale Kunstgalerie

Nationaltheater, gestaltet von den Wiener Architekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner

Brunnen vor dem Nationaltheater


Präsidentenpalast

Das Machtdreieck: links der Präsidentenpalast, im Hintergrund der Regierungssitz (weiß) und rechts das Bürogebäude des Parlaments

Es war früher die Zentrale der Kommunistischen Partei



Die Georgs-Rotunde ist das älteste Gebäude und die älteste Kirche Sofias (errichtet im 4. Jhdt.)


Hinter der Apsis der Georgsrotunde sind noch Reste eine Siedlung zu sehen

Unter dem Platz des Machtdreiecks gibt es noch eine alte Römerstraße, die für Fußgänger auch heute noch ihren Zweck erfüllt!

Die römischen Reste sind mit einer modernen Konstruktion überdacht

Im Hintergrund die Spitze der alten Parteizentrale

Am Ende der Römerstraße befindet sich die Kirche Swetka Petka. Sie wurde in osmanischer Zeit mit den damaligen Bau-Auflagen errichtet: die Kirche durfte nicht auffallen, daher ist sie so niedrig und  hat keine Fenster. Um dennoch im Innenraum eine gewisse Höhe zu erreichen, wurden viele Kirche "in den Boden" gebaut, dh. der Boden liegt einiges unter dem Straßenniveau. Derartige Kirchen findet man in Bulgarien sehr häufig.


Swetka Petka

Hier kann man erkennen, dass die Kirche "nach unten" gebaut wurde.

Die Römerstraße und Swetka Petka liegen im Bezirk "Serdica", dem alten Namen Sofias der Römerzeit. Es ist heute noch der zentrale Ort in Sofia. Hier finden sich auch noch weitere römische Reste, die in die große zentrale U-Bahn-Station "Serdica" integriert wurden, sowie die Banja-Baschi-Moschee und das ehemalige Mineralbad.

Statue der Sofia (Weisheit), in der Nähe von Swetka Petka

Der Flughafen ist ganz nah

Reste des alten Serdica, im Hintergrund ist die Kuppel der Sweta Nedelja-Kirche zu erkennen.
Diese Kirche ist die Kathedrale des Metropoliten (Erzbischof) von Sofia.
Das Foto ist von der Banja-Baschi-Moschee aus geschossen ...

... die sichtbar wird, wenn sich der Fotograf um 180 Grad wendet.
Die Banja-Baschi-Moschee ist die einzige aktive Moschee der Stadt.

Das Zentrale Mineralbad war von 1913 bis 1988 wirklich ein Schwimmbad, heute beherbergt es das Museum der Geschichte Sofias.

Samstag, 14. September


Kloster Trojan


Nach dem Frühstück war gleich einmal Koffer packen und auschecken angesagt - mehr als zwei Nächte an einem Ort waren bei dieser Reise nicht drinnen.

Erste Station dieses Tages war Trojan, das drittgrößte Kloster Bulgariens. Die ursprüngliche Anlage wurde von den Osmanen zerstört; das heute existierende Kloster wurde in der Zeit der nationalen Wiedergeburt Mitte des 19. Jhdt. wiedererrichtet.





Das Rad des Lebens, das uns in vielen Kirchen begegnet ist.
Es wird von zwei Engeln im Uhrzeigersinn gedreht. Das Leben beginnt unten mit der Geburt, setzt sich fort mit der Jugend und Ausbildung und am Gipfel erreicht der Mensch seine höchste Kraft. Dort sitzt er auf einem Thron, sollte aber nicht zu überheblich werden: die beiden Engel links und rechts von ihm ermahnen ihn, nicht nur den Splitter im Auge des Mitmenschen zu sehen, sondern auch den Balken im eigenen Auge. Es geht rechts weiter mit dem Alter und unten erwartet ihn der Tod in Gestalt eines alles verschlingenden Monsters.




Anmerkung
Mit Religionen ganz allgemein hab ich's nicht so. Um das nicht jedesmal erwähnen zu müssen, werde ich bei allen religiösen bzw. biblischen Themen so tun, als wäre das tatsächlich so abgelaufen wie es in der (römisch katholischen) Bibel und von der Kirche beschrieben wird.
Wenn also eine abgehackte Hand kraft des Gebetes wieder anwächst, dann ist das tatsächlich so passiert. Und wenn irgendwo Reliquien ausgestellt sind, sind die selbstverständlich echt.



Das Kloster wird von zahlreichen Pilgern besucht, vor allem, weil es in der Kirche eine wundertätige Ikone gibt. Darauf zu sehen ist die Mutter Gottes mit ihrem Kind, das Maria umarmt; in dieser Darstellung ist sogar ein zart angedeutetes Lächeln Marias erlaubt. Weil zwei Hände nicht ausreichen, um jemanden zu umarmen, den man sehr liebt, wird die rechte Hand Marias verdoppelt - sie hat also insgesamt drei. Solchen Ikonen wird oftmals besondere Wundertätigkeit nachgesagt, außerdem wirken die Gebete doppelt [Quelle].

Lange Schlangen ...

... warten darauf, ...

... zu dieser Ikone mit den drei Händen beten zu dürfen.


Gleich gegenüber dieser Ikone gibt es eine weitere mit einer dritten Hand. Sie stellt Johannes von Damaskus dar, der sich im Bilderstreit gegen den Kaiser Leon Isaurus stellte, und der ihm zur Strafe die rechte Hand abhacken ließ. Johannes durfte die Hand behalten und betete die ganze Nacht hindurch zur Ikone der Gottesmutter. Am nächsten Morgen war die Hand wieder dran. Aus Dankbarkeit goss er eine Hand aus Silber und klebte sie an die Ikone der Gottesmutter, von wo sie sich nicht mehr entfernen ließ [Quelle].

Johannes von Damaskus, ebenfalls drei Hände.

In vielen orthodoxen Kirchen hängt ein großer, ringförmiger Leuchter von der Kuppel herab, bei dem oft Straußeneier mit verarbeitet sind. Die Bedeutung dieser Eier ist nicht einheitlich erklärt: sie reicht von "Herkunft egal, Hauptsache weiß, weiß steht nämlich für die Unschuld" über "an den glatten Eiern rutschen Mäuse und anderes Getier ab, das sich von dem Öl der darunter hängenden Lampen bedienen will". Die für mich plausibelste Erklärung stammt von einem koptischen Bischof, der in einem Video erklärt, dass der Strauß sein Gelege streng bewacht und behütet. Die Eier sind also ein Symbol für den Schutz, den uns Gott anbietet; er behält uns ständig im Auge.






Der Strauß behütet also die Eier seines Geleges, bis einer aus der Orthodoxie daherkommt und sie ihm trotzdem wegnimmt...

Zurück auf dem Parkplatz entdeckten wir diese Schaukel mitten unter den Autos.


Trjawna


Trjawna ist eine nette Kleinstadt am Nordrand des Balkangebirges, das Bulgarien von West nach Ost durchläuft und das Land in eine Nord- und eine Südhälfte teilt. Die Stadt hat einen schönen Ortskern und ist vor allem für seine Holzschnitzereien berühmt. Diesen Schnitzereien ist ein eigenes Museum gewidmet, das wir auch besucht haben.






Glanzstücke in diesem Museum sind die beiden Deckenschnitzereien, die eine angenehme Mai- bzw. eine heiße Julisonne darstellen.

Der Legende nach hatte ein Schnitzmeister eine hübsche Tochter, für die sich ein junger Nachwuchs-Schnitzer interessierte. Der Meister stimmte der Heirat unter der Bedingung zu, dass der Jüngling eine schönere Sonne schnitzen würde als er selbst. Die Ergebnisse dieser Herausforderung sind eben die Mai- und die Julisonne. Beide sind so gut geraten, dass der Meister schließlich in die Ehe einwilligte.

Die Maisonne

Die Julisonne

Detail der Julisonne

Werkstätte

Diverse Hirtenstäbe


Wohnraum, mit zahlreichen Schnitzereien verziert



Kmetowtsi


Wir fuhren anschließend zu unserem nächsten Quartier nach Kmetowtsi weiter. Es gibt einen einzigen Grund, in dieses Dorf zu fahren - eben unser Hotel "Fenerite". Ansonsten bietet dieser sehr abgelegene Ort nur wenig; viele Häuser sind verlassen und verfallen schön langsam, "Öde" beschreibt diesen Ort ganz gut.



Anmerkung
Bulgarien ist nach wie vor das ärmste Land der EU. Die Eltern achten streng darauf, dass ihre Kinder eine gute Ausbildung bekommen, was sehr häufig auch der Fall ist. Die Folge ist aber ein gewaltiger Brain Drain, dh. die jetzt gut ausgebildete Jugend sucht sich angemessene und gut bezahlte Arbeitsplätze vorwiegend im Westen. Zurück bleiben die Alten und weniger gut Ausgebildeten (s. auch Demografie Bulgariens). Es gibt daher nur 5% Arbeitslosigkeit, was im internationalen Vergleich eine sehr niedrige Rate darstellt.

Dazu kommt eine gigantische Landflucht. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt im Großraum Sofias; die großen Städte wie Sofia, Warna, Weliko Tarnowo und Burgas können noch einen Bevölkerungszuwachs verzeichnen, alle anderen Regionen schrumpfen. Die Einwohnerzahl dürfte von 7 Millionen (2017) auf 5,4 Millionen im Jahr 2050 sinken, auch weil die Geburtenrate und die Lebenserwartung sehr niedrig sind.



Hotel Fenerite



Dachdeckung mit Steinplatten ist hier recht oft zu sehen

Kleiner Wasserfall und Seerosenteich

Zwetschkenherz oder Zwetschkenpopo - es liegt im Auge des Betrachters...

Kmetowtsi




* * * * * * *

Aus Platzgründen endet hier der Teil 1 des Reiseberichtes; er umfasst lediglich die ersten zweieinhalb Tage und ist dennoch schon sehr umfangreich; etwas mehr als eine Woche liegt noch vor uns. Bulgarien ist (war) für uns ein weitgehend unbekanntes Land, daher hab ich an vielen Stellen weiter ausgeholt und detaillierter beschrieben als sonst.

Ich hoffe, das Interesse an diesem einst großen so Land mit seiner reichen Geschichte und Kultur ist nach wie vor vorhanden; die weiteren Teile des Reiseberichts werden genau davon erzählen. Vor uns liegen vor allem noch die Thrakergräber und die darin gefundenen Goldschätze, die wirklich beeindruckend waren und sind!

Für die weiteren Teile des Reiseberichts werde ich aber noch einige Tage brauchen - also bitte dran bleiben, ich glaube, es lohnt sich!



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