Goldmaske, die im Thrakergrab Goljama Kosmatka gefunden wurde |
Sonntag, 15. September
Museumsdorf Etar
Etar ist das einzige Freilichtmuseum Bulgariens; darin werden Architektur, Alltag und Handwerkskunst des 19. Jhdts. ausgestellt. Mittendrin gibt es auch einen Ikonenmaler, den wir bei seiner Arbeit beobachten konnten.
Eingangstor |
Plan von Etar |
Rastplatz mit Strohdeckung |
Der Mast ist mit einem roten Krug gegen Verwitterung geschützt |
Mühle mit interessanter Holzdeckung |
Wasserleitung zur Mühle |
Auch ein Waschplatz wird mit Wasser versorgt. |
Der Korb ist so groß, dass darin auch Teppiche gereinigt werden können. |
Das Mühlrad treibt eine einfache Drehbank an |
Walkmühle. Mit diesen Stempeln wurde der Wollstoff so lange gegen die Wand gedrückt und gewalkt, bis er ausreichend verfilzt war. |
Verkostung von Boza, einem leicht vergorenen Getränk, das aus Mehl hergestellt wird. Ist in Bulgarien sehr beliebt, unseren Geschmack hat es nicht so ganz getroffen. |
urban knitting gab es schon damals |
Ausgediente Mühlräder |
Mit diesen Spindeln wurden Fäden gedrillt |
Gasse in Etar |
Fensterläden ... |
... in unterschiedlichsten Formen |
In diesen Schlitten wurden scharfe Feuersteine eingeschlagen. Mit ihm fuhr man über das Getreide, um die Körner aus den Hülsen zu holen. |
Haus des Ikonenmalers. Hier ist wieder einmal sehr schön und deutlich das Lebensrad zu sehen. |
Der Ikonenmaler an seinem Arbeitsplatz ... |
... und seine Erzeugnisse |
Schipkapass
Auf der Fahrt nach Schipka zu unserem ersten Thrakergrab fahren wir über den Schipkapass; er überquert das Balkangebirge und verbindet somit Nord- mit Südbulgarien. Dieser Pass war bei der Befreiung von den Osmanen ein wichtiger Schauplatz, weil er das Tor in den Norden darstellt, das Russen und Bulgaren erfolgreich verteidigen konnten.
Die Region südlich des Schipkapasses rund um Kasanlak wurde früher "Tal der Rosen" genannt, heute wird das Gebiet als "Tal der Thraker" bezeichnet (wir werden bald sehen, warum). Das ist das Gebiet, in dem die Rosen wachsen, die für die Herstellung des berühmten Rosenöls notwendig sind; Bulgarien ist in der Erzeugung dieses Öls Weltmarktführer. Das Öl ist Zutat zu vielen Parfüms.
Bei unserer Reise spielte es eine eher untergeordnete Rolle, lediglich in einem Museum war einmal eine Destillerie zu sehen. Die Rosenblätter werden in Wasser eingeweicht und umgehend in dieser Brennerei erhitzt; das Wasser-/Öl-Gemisch wird kondensiert und steht dann zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung.
Am Südrand des Schipkapasses liegt die Stadt Schipka und ganz in der Nähe dann unser erstes Thrakergrab.
Diese Kirche erinnert an die Kämpfe am Schipkapass |
Ebenso dieses Denkmal |
Schipkapass |
Die Region südlich des Schipkapasses rund um Kasanlak wurde früher "Tal der Rosen" genannt, heute wird das Gebiet als "Tal der Thraker" bezeichnet (wir werden bald sehen, warum). Das ist das Gebiet, in dem die Rosen wachsen, die für die Herstellung des berühmten Rosenöls notwendig sind; Bulgarien ist in der Erzeugung dieses Öls Weltmarktführer. Das Öl ist Zutat zu vielen Parfüms.
Bei unserer Reise spielte es eine eher untergeordnete Rolle, lediglich in einem Museum war einmal eine Destillerie zu sehen. Die Rosenblätter werden in Wasser eingeweicht und umgehend in dieser Brennerei erhitzt; das Wasser-/Öl-Gemisch wird kondensiert und steht dann zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung.
Rosenöl-Destillerie |
ausgestellt im Ethnografischen Museum Plowdiw |
Straße im Rosental. Die beiden Autos stellen einen gewissen Kontrast dar. |
Am Südrand des Schipkapasses liegt die Stadt Schipka und ganz in der Nähe dann unser erstes Thrakergrab.
Thrakischer Grabhügel Goljama Kosmatka
Die Thraker waren laut Herodot das "zweitgrößte Volk nach den Indern"; allerdings waren sie auf dutzende Stämme verteilt und handelten nicht gemeinsam. Sie waren angeblich sehr friedliebend und trinkfest. Vor allem aber waren sie Meister im Umgang mit Gold. In Homers Ilias kämpften sie an der Seite der Trojaner; wenn es am Horizont gelb aufblitzte, wussten alle, dass jetzt die Thraker das Kampffeld betraten, derart glänzte das Zaumzeug ihrer Pferde vor Gold. Wie unglaublich fein ihre Goldschmiedewerke gearbeitet waren, werden wir noch in zahlreichen Museen erfahren.
Viele ihrer Herrscher wurden in großen Grabanlagen bestattet; zunächst waren sie noch für kultische Handlungen zugänglich, danach wurden sie mit Erde bedeckt und waren von außen nur noch als Hügel wahrnehmbar. Das alles hat sich vor 2000 Jahren und mehr abgespielt; umso erstaunlicher ist, dass erst im 20. Jhdt. näher nachgesehen wurde und so die Anlagen wieder zum Vorschein kamen. Zum Glück für uns, denn so sind viele davon in ausgezeichnetem Zustand konserviert worden!
Der erste derartige Grabhügel (Goljama Kosmatka), den wir besucht haben, liegt etwas außerhalb der Stadt Schipka bzw. in der Nähe von Kasanlak. Man ist sehr sicher, dass es sich dabei um das Grab von Seuthes III. handelt, einem Fürsten des Stammes der Odrysen; das Grab wurde daher wahrscheinlich um 300 BC errichtet. Im Grab gibt es keine Malereien, das Original ist daher frei zugänglich, lediglich eine Klimaanlage sorgt für geregelte Luftverhältnisse!
Am Montag Vormittag fuhren wir zunächst nach Arbanassi, um die sehenswerte Christi-Geburts-Kirche zu besuchen. Leider ist der Zugang dort streng reglementiert: nur kleine Gruppen, Führung durch eigenes Personal, maximal 30 Minuten, keine Fotos. Daher wird der Bericht darüber eher kurz ausfallen.
Das gesamte Bauwerk besteht aus der Hauptkirche plus Vorhalle sowie einer kleinen Kapelle plus Vorhalle. Umspannt werden beide Kirchen mit einer L-förmigen Galerie. In diesen fünf Bauteilen gibt es keinen Quadratzentimeter, der nicht bemalt ist.
Arbanassi ist durch Handel mit der Walachei, Russland und Polen sehr reich geworden; es war daher immer wieder Raubzügen ausgesetzt. Die Folge war, dass die Häuser immer mehr befestigt wurden: unten Stein, oben vergitterte Fenster - wie wir bei einem kleinen Rundgang durch die Stadt gesehen haben.
Wir gingen zur Festung rauf und besichtigten die den Hügel dominierende Kirche, den Zarenpalast, Reste einer Kirche, den Hinrichtungsfelsen und gingen dann durch die alte Siedlung wieder hinunter in die Stadt.
Die Himmelfahrtskirche war die Kirche des Patriarchen während des Zweiten Bulgarenreiches, bis sie 1393 von den Osmanen zerstört wurde. Sie wurde erst in den 1970er- und 1980er-Jahren wieder aufgebaut.
Das Innere der Kirche ist modern gestaltet (1985), so modern, dass die Kirche nicht mehr als solche eingeweiht wurde, sondern als Museum bestehen blieb. So malt man einfach keine orthodoxe Kirche aus!
Dieser Post ist schon wieder recht umfangreich geworden; ich muss daher die Fortsetzung auf weitere Teile verschieben. Und es wartet noch so viel auf uns...
Viele ihrer Herrscher wurden in großen Grabanlagen bestattet; zunächst waren sie noch für kultische Handlungen zugänglich, danach wurden sie mit Erde bedeckt und waren von außen nur noch als Hügel wahrnehmbar. Das alles hat sich vor 2000 Jahren und mehr abgespielt; umso erstaunlicher ist, dass erst im 20. Jhdt. näher nachgesehen wurde und so die Anlagen wieder zum Vorschein kamen. Zum Glück für uns, denn so sind viele davon in ausgezeichnetem Zustand konserviert worden!
Der erste derartige Grabhügel (Goljama Kosmatka), den wir besucht haben, liegt etwas außerhalb der Stadt Schipka bzw. in der Nähe von Kasanlak. Man ist sehr sicher, dass es sich dabei um das Grab von Seuthes III. handelt, einem Fürsten des Stammes der Odrysen; das Grab wurde daher wahrscheinlich um 300 BC errichtet. Im Grab gibt es keine Malereien, das Original ist daher frei zugänglich, lediglich eine Klimaanlage sorgt für geregelte Luftverhältnisse!
Der Eingang zum Grabhügel führt zunächst ... |
... zu einem kleinen Museums-Vorraum, erst danach ... |
... kommt man in die Vorkammer der Grabanlage |
Diesen Bronze-Kopf fand man in der Grabkammer; er stellt sehr wahrscheinlich Seuthes III. dar |
Die Grabkammer hat die Form eines alten Stroh-Bienenstocks |
Kuppel |
Die beiden Flügel der Türen tragen ein Relief ... |
von Helios, dem Sonnengott ... |
... bzw. einer Medusa |
Kasanlak
Das war schon einmal ein sehr beeindruckender Einstieg in die Welt der Thraker. Aber in Kasanlak würde es noch besser kommen! Wir machten in dieser Stadt eine kurze Mittagsrast auf einer Terrasse, die eine schöne Aussicht auf Kasanlak bot. Danach besuchten wir das Thrakergrab direkt in Kasanlak und anschließend das Historische Museum, in dem zahlreiche Fundstücke aus diesen Gräbern ausgestellt sind.
Blick auf Kasanlak |
Die Stadt Kasanlak ist eine Industriestadt und Zentrum der Rosenverarbeitung und bietet selbst keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten.
Wäre da nicht das Thrakergrab von Kasanlak. Es liegt an einem Hang am Rande der Stadt und wurde nur zufällig entdeckt. Ende des Zweiten Weltkrieges musste dringend ein Luftschutzstollen für die Bevölkerung angelegt werden, dabei stieß man auf dieses Grab. Wie es mit dem Stollen weiter ging, weiß ich nicht, aber das Grab blieb jedenfalls erhalten. Das Original ist versperrt und wird nur zu offiziellen Anlässen und Empfängen geöffnet, gleich daneben wurde aber eine 1:1-Kopie errichtet.
Es ist wieder eine Bienenstock-Kuppel mit Vorraum, diesmal ist die Kuppel aber mit Fresken reich verziert. In einem unteren Ring ist dargestellt, wie sich der Herrscher von seiner Lieblingsfrau verabschiedet; die hat bereits einen etwas traurigen Blick: nicht nur, weil ihr Ehegatte gestorben ist, sondern weil sie gleichzeitig mit ihm in das Grab gehen wird. Manche, aber nicht alle, Stämme der Thraker praktizierten diesen Umgang mit Herrscherwitwen. Links und rechts von den beiden wird ein großes Abschiedsfest zelebriert. In einem zweiten Ring, oberhalb des ersten, sieht man ein Wagenrennen. Die Malereien sind von erstaunlicher Frische und Klarheit, es ist daher verständlich, dass man das Original nicht einfach so zugänglich machen wollte.
Das Original verbirgt sich hinter diesen versperrten Toren |
Eingang zur Vorkammer |
Blick in die Vorkammer |
Vorkammer mit Blick in die Hauptkammer |
An der Decke der Vorkammer waren die Malereien nicht mehr so schön erhalten |
Der Fürst, für den das Fest veranstaltet wurde. Rechts davon seine Lieblingsfrau, deren Gesichtsausdruck schon nicht mehr so fröhlich ist. |
Wein und Musik |
Im oberen Ring ist ein Wagenrennen dargestellt |
Auch in diesem Grab wurde eine Fülle von Beigaben gefunden, die dann im Historischen Museum zu sehen sind.
Eingang zum Historischen Museum Kasanlak |
Im Museum |
1948 entdeckte man die Residenzstadt von Seuthes III. und nannte sie logischerweise Seuthopolis. Die Stadt hatte das Pech, dass sie in einem Gebiet lag, das für einen Stausee vorgesehen war. Der Bau wurde fertiggestellt und die antike Stadt überflutet - eine Barbarei sondergleichen. [Die gibt es aber heute auch noch: siehe Ilisu-Staudamm in der Türkei, bei dem jetzt gerade die antike Stadt Hasankeyf geflutet wird] |
Diese Goldmaske wurde im Grab Goljama Kosmatka gefunden und wiegt 600g. Im Original, hier ist selbstverständlich nur eine Kopie ausgestellt. |
Solche Blätterkränze aus Gold wurden häufig gefunden. |
Weitere Grabbeigaben aus Gold |
Thrakisches Zaumzeug. Kein Wunder, dass es da glänzt und glitzert am Horizont! |
Bulgarische Trachten |
Kasanlak ist ein Zentrum des Geigenbaus. Werkstätte des Instrumentenbauer-Studios "Kremona". Der Name ist kein Zufall. |
Gabrowo
Auf der Rückfahrt zu unserem Hotel in Kmetowski fuhren wir auch durch Gabrowo. Diese Stadt gilt als Stadt des Humors und der geizigen Einwohner, die aber auch über sich selbst lachen können.
Warum gibt es in Gabrowo ein Denkmal mitten im Fluss? - Damit die Bewohner keine Blumen hinlegen müssen!
Warum tanzen die Gabrowojaner nur in Socken im Ballsaal? - Damit sie die Musik aus dem Nachbarort hören können!
Gabrowo - Haus des Humors mit in der Wand steckender Wespe. |
Der berühmteste Sohn der Stadt ist wahrscheinlich der Verpackungskünstler Christo (Wrapped Reichstag, Floating Piers etc..)
Es gibt noch Denkmäler aus der Zeit des Sozialismus; hier eines für Dimityr Blagoew |
Montag, 16. September
Arbanassi
Am Montag Vormittag fuhren wir zunächst nach Arbanassi, um die sehenswerte Christi-Geburts-Kirche zu besuchen. Leider ist der Zugang dort streng reglementiert: nur kleine Gruppen, Führung durch eigenes Personal, maximal 30 Minuten, keine Fotos. Daher wird der Bericht darüber eher kurz ausfallen.
Das gesamte Bauwerk besteht aus der Hauptkirche plus Vorhalle sowie einer kleinen Kapelle plus Vorhalle. Umspannt werden beide Kirchen mit einer L-förmigen Galerie. In diesen fünf Bauteilen gibt es keinen Quadratzentimeter, der nicht bemalt ist.
Vor der Geburtskirche gibt es noch einen alten Friedhof |
Das Mauerwerk aus dem 17. Jhdt. braucht eine moderne Stütze |
Etwas brutal verlegtes Elektrorohr |
Man betritt das Gebäude durch die Galerie. Blick nach Osten, die Tür führt in die Vorhalle der Kapelle [Von Zlatimir23 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link] |
Die Nachbildung im Historischen Museum Sofias zeigt die Ostwand in der Vorhalle, dargestellt ist das Jüngste Gericht |
Im Gewölbe der Vorhalle ist der Stammbaum Jesu dargestellt [Von HaSt - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link] |
Hauptkirche (Naos) mit Ikonostase [Von Klearchos Kapoutsis - originally posted to Flickr as Църквата Рождество Христово, CC BY 2.0, Link] |
Arbanassi ist durch Handel mit der Walachei, Russland und Polen sehr reich geworden; es war daher immer wieder Raubzügen ausgesetzt. Die Folge war, dass die Häuser immer mehr befestigt wurden: unten Stein, oben vergitterte Fenster - wie wir bei einem kleinen Rundgang durch die Stadt gesehen haben.
Gasse in Arbanassi mit typischer Häuserform |
Eines der Häuser wurde als Museum ausgebaut |
unten Stein, oben Holz |
Die Fenster sind vergittert |
Weliko Tarnowo
Wir fuhren weiter nach Weliko Tarnowo, der Hauptstadt des Zweiten Bulgarenreiches. Die Stadt wird dominiert vom Zarewez, dem Hügel des Zaren. Eine lange, rundherum laufende Festungsmauer umfasst den Zarenpalast, die von weithin sichtbare Kirche sowie zahlreiche Gebäude für die am Hof tätige Bevölkerung - eine eigene Stadt also.
Der Zarewez liegt in einer von mehreren Schlingen des Flusses Jantra, der in den Felsen einen tiefen Canyon geschnitten hat. Das heutige Weliko Tarnowo liegt an weiteren solchen Schlingen, wobei die Häuser am Fluss richtig in den Hang hineingebaut wurden. Die Straße liegt oben, die Zugänge zu den Häusern dann natürlich ebenso, das Haus selbst hat dann aber mehrere Stockwerke nicht nach oben, sondern nach unten - Richtung Fluss.
Der Zarewez liegt in einer von mehreren Schlingen des Flusses Jantra, der in den Felsen einen tiefen Canyon geschnitten hat. Das heutige Weliko Tarnowo liegt an weiteren solchen Schlingen, wobei die Häuser am Fluss richtig in den Hang hineingebaut wurden. Die Straße liegt oben, die Zugänge zu den Häusern dann natürlich ebenso, das Haus selbst hat dann aber mehrere Stockwerke nicht nach oben, sondern nach unten - Richtung Fluss.
Satellitenbild von Weliko Tarnowo. Deutlich zu sehen sind die vielen Schlingen, die der Fluss gebildet hat. Die wichtigsten Stellen hab ich rot markiert |
Häuser, am Flussufer hängend [Quelle: pixabay] |
Wir gingen zur Festung rauf und besichtigten die den Hügel dominierende Kirche, den Zarenpalast, Reste einer Kirche, den Hinrichtungsfelsen und gingen dann durch die alte Siedlung wieder hinunter in die Stadt.
Übersichtsplan Zarewez |
Aufgang zur Festung |
Die Natur ist nicht unterzukriegen und bewächst sogar alte Festungsmauern |
Denkmal zur vollständigen Unabhängigkeit 1908, Beginn des Dritten Bulgarenreiches |
Die Himmelfahrtskirche war die Kirche des Patriarchen während des Zweiten Bulgarenreiches, bis sie 1393 von den Osmanen zerstört wurde. Sie wurde erst in den 1970er- und 1980er-Jahren wieder aufgebaut.
Die Himmelfahrtskirche |
Das Innere der Kirche ist modern gestaltet (1985), so modern, dass die Kirche nicht mehr als solche eingeweiht wurde, sondern als Museum bestehen blieb. So malt man einfach keine orthodoxe Kirche aus!
Altarbild in der Apsis |
Man munkelt, dass das in Wirklichkeit ein Porträt von Ljudmila Schiwkowa ist, die 1981 bei einem dubiosen Badeunfall ums Leben kam. Sie war die Tochter des Staatsoberhauptes Todor Schiwkow und war bereits für die Nachfolge ihres Vaters im Gespräch; sie war also die Kronprinzessin. Die genauen Umstände ihres Unfalls sind bis heute nicht geklärt, sehr wahrscheinlich hatte der russische Geheimdienst seine Finger im Spiel. Sie war den Breschnew-Leuten offenbar zu liberal. |
Die harten Schatten und langen Finger erinnerten mich an El Greco |
Der Zarenpalast. Im Sommer finden hier Theater- und Musikveranstaltungen statt. |
Reste einer Kirche und Exekutionsplatz |
Die zum Tod Verurteilten wurden diesen Felsen in die Jantra hinunter gestoßen |
Reste von Wohnhäusern, Werkstätten, Kirchen, ... |
Nachdem wir wieder unten angekommen waren, machten wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt.
Das waren also unsere Eindrücke aus Weliko Tarnowo. Wir fuhren zum Hotel, das am Rande der Stadt lag und hatten noch ein paar Stunden Zeit bis zum Abendessen. Das Wetter war sonnig und warm, so warm, dass wir sogar noch den Pool nutzen konnten!
Wenn der Wind weht, beginnen die Schirme zu tanzen!
Weliko Tarnowo ist bekannt für seine Keramik |
Dieses Muster ist typisch dafür |
Sehenswerter Innenhof ... |
... Der Architekt war Autodidakt und hat sogar eine Brücke gebaut (steht immer noch!) |
Mittagspause. In diesem Lokal hätte es auch Pizza Calzone gegeben. Sieht für uns etwas eigenartig aus, entspricht aber genau der kyrillischen Schreibweise. |
Auf der Brücke über die Jantra |
Von hier aus sieht man das Denkmal für die Asen-Dynastie (dt. Assen), die das Zweite Bulgarenreich gründeten. |
Von hier aus sieht man auch noch einmal, wie die Häuser den Hang hinunter zum Fluss gebaut sind |
Von hier aus sieht man aber auch ein Hotel aus der Stalinzeit - typischer Vertreter des Brutalismus |
Das waren also unsere Eindrücke aus Weliko Tarnowo. Wir fuhren zum Hotel, das am Rande der Stadt lag und hatten noch ein paar Stunden Zeit bis zum Abendessen. Das Wetter war sonnig und warm, so warm, dass wir sogar noch den Pool nutzen konnten!
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Dieser Post ist schon wieder recht umfangreich geworden; ich muss daher die Fortsetzung auf weitere Teile verschieben. Und es wartet noch so viel auf uns...
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