Im Sommer 2017 waren wir bereits in
Bad Tatzmannsdorf – ich hab damals
relativ ausführlich davon berichtet.
Zweieinhalb Jahre später waren wir wieder dort, wieder gibt es einiges zu erzählen.
So hab ich diesmal ein paar Fotos vom Anschlussdenkmal in Oberschützen, das wir beim letzten Mal nur von weitem gesehen hatten. Am Bahnhof bzw. der Filmkulisse eines Bahnhofes in Bad Tatzmannsdorf sieht es inzwischen auch etwas anders aus. Außerdem fanden wir diesmal Zeit, das sehenswerte Freilichtmuseum zu besuchen. Und ganz zuletzt, schon bei der Heimfahrt, machten wir einen Boxenstopp beim Aussichtshügel der Gemeinde Bernstein. Von hier oben genießt man einen tollen Rundblick vom Wechsel, zum Schneeberg bis tief nach Ungarn hinein.
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Bauernhaus auf dem Gelände des Freiluftmuseums Bad Tatzmannsdorf |
Ich werde nur einen Teil der Fotos in diesem Post verwenden. Wer alle sehen möchte, sei wie immer an das
Web-Album sowie an die kleine
Bedienungsanleitung für ein solches Album verwiesen. Die Fotos sind übrigens alle mit dem Smartphone geschossen, die "richtige" Kamera war leider nicht dabei.
Anschlussdenkmal Oberschützen
In
Oberschützen hatte man es eilig. Kaum ein halbes Jahr nach dem
Anschluss wurde mit dem Bau des
Anschluss-Denkmals begonnen. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes folgte unvermeidlich der Katzenjammer: Was tun mit dieser Scheußlichkeit? Die pseudoreligiösen Symbole wie Adler und Feuerschale wurden zwar entfernt, das Gebäude selbst blieb aber stehen. Inzwischen unterliegt es dem Denkmalschutz und die Gemeinde plant, es als Mahnmal zu erhalten und auszubauen. Eine gute Lösung, wie ich finde. Es ist nun einmal Teil der Geschichte, auch wenn diese nicht schön oder ruhmreich ist. Wenn andernorts erst ein Mahnmal errichtet werden muss – hier gibt es schon eines!
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Schon von weitem zu sehen |
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Seine Funktion als Mahnmal soll in Zukunft noch ausgebaut werden. Diese Gedenktafel ist einmal ein Anfang.
Foto:
Blickpunkt51 / CC BY-SA
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Bahnhof Bad Tatzmannsdorf
2017 gab es zumindest noch den Anschein eines Bahnhofs, wenn auch nur als Filmkulisse. Aber zumindest die Gleise waren echt. Inzwischen sind aber die Schienen herausgerissen und das Holzkabäuschen verfällt meiner Meinung nach auch immer mehr.
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Bild aus 2017 |
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Trauriger Rest 2020 |
Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf
Gleich gegenüber dem Kurpark gibt es ein
Freilichtmuseum. Auf diesem Gelände wurden alte Häuser aus allen möglichen Gegenden des Burgenlandes zusammengetragen und hier wieder aufgebaut; ich schätze, es sind ca. 20 Gebäude plus ein paar Extra-Exponate zu sehen. Das Museum ist rund um die Uhr zugänglich; der Einwurf einer 2-EUR-Münze gibt das Drehkreuz frei und man ist drinnen.
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Zu ebener Erd und im ersten Stock.
Unten Schweine- oben Hühnerstall |
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Die Häuser sind allesamt recht niedrig |
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Bienenhaus |
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Im Inneren sind die Bienenstöcke aus Stroh gut zu erkennen |
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Ein Kitting ist ein Gebäude, dessen Grundkonstruktion aus Holz besteht, dessen Wände aber dann mit Lehm verkleidet ("gekittet") wurden. |
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Radbrunnen. Alle Zahnräder aus Holz gefertigt! |
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Sehr schmales (ca. 4m breit) aber dafür sehr langes Bauernhaus |
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Wie gesagt: alles sehr niedrig gebaut! |
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Kalmuck-Janker, wie er im Burgenland sehr verbreitet war, mit Kindersessel |
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Tischkreissäge |
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Muss auch sein! |
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Dieser Heustadl muss einmal einen heftigen Brand überstanden haben! |
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Schilfdeckung ist auch heute noch aktuell!
Sonnenschirm des nebenan liegenden Avita-Resorts |
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Wieder sehr schmal und lang |
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Mächtige Grundpfetten |
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Ein Göpel, liegt einfach so in der Wiese |
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Wir sind im ehemaligen Deutsch-Westungarn (Heanzenland) |
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In dieses (und das gegenüber liegende) Loch kann ein Holzbalken eingeführt werden.
Menschliche oder tierische Muskelkraft bewegt über diese Balken das ganze Ding im Kreis. |
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Diese Drehung kann dann über diese Welle (mit Kardangelenk, die Welle selbst ist schon fast von Erde bedeckt) zum Antrieb irgendeiner nachfolgenden Maschine genutzt werden. |
Gugelhupf zu Bernstein
Für die Heimfahrt nutzten wir nicht den Trampelpfad A2, sondern fuhren durch den burgenländischen Teil der Buckligen Welt. Nicht weit von Bad Tatzmannsdorf liegt der Ort
Bernstein, der an sich schon recht interessant ist, und dem wir im Sommer hoffentlich noch einen Besuch abstatten werden – aber das nur nebstbei. Auf der Straße von Bernstein nach
Kirchschlag erscheint plötzlich auf der rechten Seite ein auffälliger Hügel: Sieht aus wie ein thrakischer Grabhügel (ja, unsere
Bulgarienreise liegt noch nicht so lange zurück), also spontaner Boxenstopp!
Tatsächlich ist es aber ein künstlich aufgeschütteter Aussichtskegel, der von den Einheimischen liebevoll "Gugelhupf" genannt wird und eben noch zur Gemeinde Bernstein gehört.
Und die Aussicht dort oben ist wirklich fantastisch! 360 Grad, vom Burgenland über die Steiermark (bei gutem Wetter bis Slowenien), zum
Wechsel- und
Semmeringgebiet, zum
Schneeberg, zur
Buckligen Welt und bis weit nach Ungarn (bei guter Sicht bis
Györ). Wir hatten sonniges Wetter (der 20.2. war ein sehr milder Februartag) und konnten wirklich weit ins Land schauen!
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Infotafel beim Gugelhupf-Parkplatz |
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Eben kein Grabhügel |
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Die Panoramafotos zeigen, was es zu sehen gibt ... |
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... und geben auch Orientierung |
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Blick in die Ungarische Tiefebene, links am Horizont wäre Györ zu sehen. |
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Blick in die Bucklige Welt. Hinter dem zweiten Hügel liegt Kirchschlag. |
Wir sind dann noch eine Weile durch die wirklich schöne, hügelige Gegend gekreuzt, kurz vor Mattersburg aber dann doch auf die Schnellstraße aufgefahren. 30 Minuten später waren wir zu Hause.
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