Dienstag, 25. März 2014

Wes Anderson: Grand Budapest Hotel

Vergangene Woche sahen wir uns Wes Andersons neuesten Film "Grand Budapest Hotel" an.
Nach dem eher schwachen "Darjeeling Limited" eindeutig wieder ein besseres Werk des Regisseurs!





Wie immer bei Wes Anderson ist der Film in Kapiteln unterteilt und jede Kameraeinstellung ist exakt durchkomponiert; auch hier kommt wieder seine Stamm-Riege zum Einsatz, wie man an der Film-/Besetzungsmatrix in der Wikipedia schön sehen kann!

Der Film läuft auf mehreren Erzähl- und Zeitebenen, die wichtigste ist sicherlich die innerste, in der es um die Geschichte des legendären Concierge Gustave H. geht. Der Inhalt ist im oben verlinkten Wikipedia-Artikel des Films ausführlich beschrieben; kurz gefasst:

  • Gustave H. erbt das Grand Budapest Hotel, in dem er als Concierge arbeitet, von der reichen Madame D. 
  • Die Erbschaft wird von deren Sohn Dmitri allerdings angekämpft. Bis zur Klärung nimmt Gustave H. das berühmte und wertvolle Gemälde "Jüngling mit Apfel" quasi als Sicherstellung mit.
  • Dieser Diebstahl wird allerdings beobachtet und es ergibt sich eine längere Verfolgungsjagd, bei der die eine oder andere Leiche zurückbleibt
  • Letztlich haben die Guten über die Bösen gesiegt. Die Freude währt allerdings nur kurz, denn in einem Handgemenge an der Grenze wird Gustave H. erschossen.
  • Zurück bleibt sein Lehrling "Zero", der in Folge das Hotel erbt und weiterführt; allerdings nimmt er im Angedenken an seine früh verstorbene Frau Agatha keine Renovierungen vor, sodass das Haus mit der Zeit immer heruntergekommener wird.
Jahrzehnte später erzählt der gealterte Zero die ganze Geschichte einem Schriftsteller in eben jenem abgewirtschafteten Hotel - was im Film übrigens sehr gut dargestellt wird: alles ist noch so wie anno dazumal.

Der Film lebt hauptsächlich von den Requisiten, den Umständen und Uniformen - Polizei und Grenzer stecken in K&K-Uniformen - sowie den Darstellern und den Kameraeinstellungen. Einen kleinen Einblick gibt das Video zu Beginn dieses Artikels. 

Die Handschrift von Wes Anderson ist unübersehbar. Etwas abgenutztes Material gab es auch schon bei den Tiefseetauchern; die Einteilung in Kapitel und die durchgestylten Kameraeinstellungen kennen wir aus den Royal Tenenbaums, und dann ist da natürlich die bereits gewohnte Schauspielerriege.

Im Vergleich zu den eben genannten Filmen, die zu meinen persönlichen Favoriten überhaupt gehören,  fällt "Grand Budapest Hotel" aber meiner Meinung nach deutlich ab. Meine Reihenfolge lautet eindeutig:
  1. The Royal Tenenbaums
  2. Die Tiefseetaucher
  3. Grand Budapest Hotel
  4. und zuletzt - mit einigem Abstand - Darjeeling Unlimited
Das "Grand Budapest Hotel" wird aber dennoch seine treue Fangemeinde haben; ich weiß, dass es sie bereits gibt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen