Gestern Abend gastierte Dieter Nuhr in der Bank Austia-Halle im Wiener Gasometer. Obwohl er einsam auf einer relativ großen Bühne ohne jegliche Dekoration steht, gelingt es ihm, die ausverkaufte Halle mitzureißen und für super Stimmung zu sorgen.
[Update: so nach und nach fallen mir doch noch ein paar Programmpunkte ein; sie sind in den Text eingearbeitet]
Sein aktuelles Programm heißt "Nuhr die Ruhe" und kreist wie immer um alltägliche Probleme. Erst ganz zum Schluss wird dieser Titel etwas klarer, als er uns dazu aufruft, trotz aller lokaler und globaler Widrigkeiten die Griesgämigkeit etwas abzulegen und etwas optimistischer und positiver durchs Leben zu gehen.
Es ist mir einfach unmöglich, den Inhalt der zwei Stunden wiederzugeben. Wie immer in seinen Programmen springt er rasch von Thema zu Thema und hält sich nie sehr lange bei einem einzelnen auf. Und so kommt er von seiner gescheiterten Bewerbung für den vakanten Papst-Job über die Gefahren bei der Durchsuchung von Damenhandtaschen, die Probleme von Unken und Ruderenten in Zeiten der Globalisierung, das Frauenbild bei der Krimiserie "Der Kommissar" (Stichwort "Rehbeinchen"), der Kultur von Uhren, Telefonzellen und Handys, und vielen anderen Themen eben bis zu seinem Aufruf zu mehr Optimismus.
Er betont im Programm einige Male den Unterschied zwischen politisch argumentierenden Kabarettisten (zB Georg Schramm) und weitgehend unpolitischen Comedians, wobei er selbst sich zu letzteren zählt. Unter den Comedians zählt er meiner Meinung nach zu den herausragenden Erscheinungen, was er gestern Abend wieder einmal eindrucksvoll bewiesen hat! Intelligenz und Witz bringt er mühelos unter einen Hut, er kommt ohne Klamauk und Kalauer aus; er stellt für mich somit das gerade Gegenteil etwa eines Michael Mittermeier dar (brrrr).
Auf YouTube gibt es zwar jede Menge Videos zu Dieter Nuhr, allerdings keine zum aktuellen Programm. Wer ihn nicht kennt (gibt's das überhaupt?), dem empfehle ich dringend, das Versäumte nachzuholen; YouTube hilft dabei!
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