Sonntag, 21. April 2013

Georg Schramm im Stadtsaal

Vergangenen Donnerstag besuchten wir gemeinsam mit Karin und Hans eine Vorstellung von Georg Schramm, der mit seinem Programm "Meister Yodas Ende" im Wiener Stadtsaal gastierte.
Vor ausverkauftem Saal ging über zwei Stunden lang (netto!) die Post ab: Ich glaube, dass es bei uns kein vergleichbares, derart scharfes politisches Kabarett gibt, selbst Josef Hader ist da im Vergleich dazu ein Waisenknabe. Persönlich habe ich wahrscheinlich noch kein so gutes Programm dieser Art live gesehen.



Das Programm besteht nicht aus einzelnen Nummern oder Sketches, sondern ist in Wirklichkeit ein durchkomponiertes Theaterstück. In der Rahmenhandlung eröffnet er als Lothar Dombrowski - der neue Vorsitzende eines Seniorenvereines - eine Vereinssitzung. Er stellt vor, was er als neuer Vorsitzender mit dem Verein so vorhat und hat dazu auch Referenten mitgebracht, unter anderem den Oberstleutnant Sanftleben. Dombrowski, Sanftleben und der Rentner August - alle natürlich von Georg Schramm selbst gespielt - tragen das gesamte Stück.

Es ist nach dem Abend fast unmöglich wiederzugeben, was in dem Programm alles gebracht wurde, derart viel steckt da drinnen. Um euch ein gewisses Gefühl von Georg Schramm im allgemeinen und von "Meister Yodas Ende" im besonderen zu geben, hier ein paar Links zu Videos in YouTube:

  • Wer regiert eigentlich? Antwort: die Habgier!
  • Oberstleutnant Sanftleben referiert über den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan
  • Der Oberstleutnant hat sich in seinem Referat hauptsächlich einer Sprache der Herrschenden bedient, die möglichst keiner verstehen soll; zum Beispiel verwendet er "PTBS", und führt nicht näher aus, was das ist. Lothar Dombrowski meint, das ist volle Absicht, das ist eben die Sprache der Herrschenden.
  • Oder einfach in YouTube nach "Georg Schramm" suchen, um weitere Videos zu finden.


Es ist also kein Wohlfühl-Kabarett, das da geboten wird, kein bunter Abend als Abschluss eines Schulschikurses. Im Gegenteil: es wird vom Zuschauer höchste Konzentration verlangt, denn das Tempo ist sehr hoch. Erschwerend kommt für das Wiener Publikum noch hinzu, dass er natürlich deutsche Innenpolitik behandelt und nicht österreichische!

Ich glaube aber, dass die meisten Pointen dennoch angekommen sind, der Applaus war jedenfalls stürmisch! Und zwar völlig zu recht!

1 Kommentar:

  1. Freut mich zu lesen, wie sehr es Dir gefallen hat! Weil ich jeden (!) Satz von Dir unterschreibe.
    Gerne mal wieder, ja?
    Karin

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