Montag, 24. September 2012

Eine Woche Urlaub im Norden Kroatiens



Vergangene Woche verbrachten wir einen Kurzurlaub im nördlichen Kroatien (Dramalj bei Crikvenica). Das Wetter war etwas durchwachsen aber nie wirklich regnerisch. Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war sehr stürmisch (Bora) und der Donnerstag war danach nicht wirklich sonnig. Das machte uns aber nichts aus, denn wir hatten sowieso nicht vor, nur am Strand zu liegen; und so machten wir eben einen Ausflug zu den wirklich sehenswerten Plitwitzer Seen.
Apropos Strand: die obere Adria gilt als sehr warm, aber selbst dort war das Wasser in der dritten Septemberwoche schon ziemlich erfrischend. Das Hineingehen ins Wasser bedeutete schon jedesmal eine ziemliche Überwindung.

Die folgende Fotostrecke soll einen kleinen Einblick geben, wie wir die ganze Zeit so verbrachten.





Sonntag, 16. September

Anreise mit dem Auto, Quartier beziehen und erste Erkundigung der Umgebung. Mehr war an diesem Tag nicht mehr möglich. Doch: im Zuge dieser Erkundigung fanden wir den ersten Geocache, der ganz in der Nähe unseres Hotels versteckt war.

Montag, 17. September

Wir fuhren mit dem Auto nach Crikvenica [tsrik'venitsa] und sahen uns dort einmal ein wenig um. Wir besuchten den Markt im Zentrum des Ortes und bummelten entlang der Strandpromenade. Auf der Suche nach einem geeigneten Strandplatz (Sonne aber möglichst auch Baumschatten) kamen wir bis nach Novi Vinodolski.

Markt in Crikvenica

Leider wurden meine Kopfschmerzen stärker und so musste ich mich am Nachmittag etwas hinlegen. Jutta ging in dieser Zeit zum Strand.

Dienstag, 18. September

Ich wurde meine Kopfschmerzen über Nacht glücklicher Weise los, und so konnten wir einen Tag am Strand ganz in der Nähe unseres Hotels verbringen. Wir mieteten einen Sonnenschirm, sodass wir auch einen kleinen Schattenbereich für uns hatten. Auf den Fotos sieht man, dass bereits Nachsaison war: von den vielen Sonnenschirmen waren nur 5 aufgespannt, der Strand war nur von wenigen Besuchern "bevölkert".

In der Nachsaison werden nur noch wenige Schirme aufgespannt

Kristallklares Wasser, leider schon etwas kühl zum Schwimmen


Mittwoch, 19. September

Ein Tag des Wanderns, Besichtigens und Geocachens.

Zunächst fuhren wir nach Jadranovo, einem Nachbarort von Crikvenica; dort parkten wir das Auto und wollten einen Rundwanderweg gehen. Leider war das Wetter etwas unsicher, und so gingen wir nicht den kompletten Weg, sondern nahmen eine Abkürzung. Aber 2,5h Wanderung sind ja doch noch zusammen gekommen - und trocken blieben wir auch!

Wege entlang alter Steinmauern ...

... führen zu Resten einer römischen Siedlung

auch hier schon Nachsaison

Anschließend fuhren wir mit dem Auto auf die gegenüber von Crikvenica gelegene Insel Krk, die seit 1980 durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist.

Blick auf die Brücke, die die Insel Krk (links) mit dem Festland verbindet
 
Zunächst besuchten wir den Ort Silo, der Crikvenica genau gegenüber liegt; früher, als es die Brücke noch nicht gab, waren die beiden Orte mit einer Fähre verbunden. In Silo suchten (und fanden) wir drei Geocaches, die uns bis zum Nachmittag beschäftigten.

Crikvenica von der Insel Krk aus gesehen

auf dem Weg zu einem Cache fanden wir das hier; aber was ist das?

Steinwüste rund um den Leuchtturm. In einer der vielen Steinritzen war ein Cache versteckt





Der einst schwarze Monolith aus "2001: Odyssee im Weltraum" ist auch schon etwas ausgebleicht

Dieser Wegweiser hätte uns zu unserem nächsten Cache führen sollen - gefunden haben wir ihn trotzdem

Ist da ein Affen- oder Schafskopf oder ganz was Anderes zu sehen? Hinter dem Ohr war jedenfalls der Cache versteckt

Reste einer römischen Villa


Anschließend fuhren wir weiter zum Hauptort der Insel, der Stadt Krk.
Und diese Stadt ist wirklich sehenswert. Mir war zwar bewusst, dass dieser Ort uraltes Siedlungsgebiet ist, aber nicht, dass so viel altes Gemäuer erhalten ist. Von der romanischen Kathedrale über die Festung bis hin zu den drei Klöstern am oberen Rand der Altstadt: alles sehr gut erhalten und gepflegt. Die Kathedrale strahlt so hell, dass man zunächst meinen könnte, sie wäre bloß im 19. Jahrhundert in romanischem Stil nachgebaut worden; so ähnlich wie in Wien, als die Ringstraße mit neoklassizistischen Gebäuden verbaut wurde (Parlament, Rathaus, Votivkirche, ...). Aber nein, sie ist original aus dem 12. Jahrhundert.
Es gäbe noch viel mehr dort zu entdecken, aber wir werden sicherlich noch einmal dorthin kommen!

Wir waren wirklich in Krk! Hier vor der Festung

Die Festung von außen ...

... und von innen.

Festungsmauer. Schwalbenschwanzzinnen sind an sich charakteristisch für Norditalien

Die Kathedrale wurde gleich auf altem Material drauf gebaut

Die Kathedrale ist -echt- romanisch (12. Jahrhundert) - und nicht neoromanisch

Typisch romanisch: Rundbogenfenster und Rundbogenfries ...
... und ein Rundbogengewölbe

Dass das Kino auch romanisch ist, glaub ich einfach nicht!

An der Fassade des Rathauses gibt es eine 24h-Uhr

Diese Bronzestatue stellt eine Wäscherin dar (sogar Statuen werden begrapscht). Sie bringt ihre Wäsche ...
 
... zum Waschplatz mit fließendem Kaltwasser, das aus einer eingefassten Quelle kommt

Solch enge Gassen führen nach oben zum Klosterbezirk

eines der drei Klöster. Achtung scharfer Farbwechsel!

Kreuzgang im Franziskanerkloster


Am Abend zogen dunkle Wolken auf und während des Abendessens gab es ein Gewitter mit anschließendem heftigen Sturm (Bora), der die ganze Nacht anhielt.

Donnerstag, 20. September

Auch der Morgen nach der stürmischen Nacht war noch etwas wolkenverhangen, und so entschieden wir uns, die Plitwitzer Seen zu besuchen. Das wollten wir sowieso tun, und so hat sich dieser Tag vom Wetter her geradezu angeboten.

Die Anreise von Crikvenica dauert immerhin 2,5 Stunden, aber sie ist es wert, man wird mit einem eindrucksvollen Naturdenkmal belohnt! Durch besondere chemische Abläufe baut sich der Fluss seine eigenen Staumauern und bildet dahinter jeweils Seen unterschiedlicher Größe. Das Wasser läuft über so eine Mauer in den darunter liegenden See, und so weiter. Insgesamt bildet sich also eine ganze Kaskade von Seen. All das wird in dem oben verlinkten Wikipedia-Artikel recht gut erklärt.
Mehrere Wege unterschiedlicher Länge und Dauer werden angeboten, um diesen Naturpark zu durchwandern; wir nahmen Variante "C", die mit ca. 4-6 Stunden veranschlagt ist; tatsächlich benötigt haben wir dann ca. 3,5 Stunden.
Nach weiteren 2,5 Stunden Rückfahrt nach Crikvenica war der Tag dann ohnehin ausgefüllt.

Übersichtsplan

Die Seen sind kaskadenartig angelegt

Das Wasser strömt über die Staumauern vom höheren See zum niedrigeren

Auf solchen Holzpfaden bewegt man sich durch den Park






Die Wege müssen ständig gewartet werden

Kurz vor dem Ausgang aus dem Park kommt man noch bei einer Doline vorbei; das ist eine ehemalige Karsthöhle, deren Decke irgendwann einmal eingestürzt ist und an der Oberfläche einen tiefen Krater hinterlässt. Man kann über Stufen in die Doline hinunter steigen - sehr beeindruckend!

Stufen führen in die ehemalige Höhle hinunter


Blick nach oben: die fehlende Höhlendecke macht die Sicht in den Himmel frei


Freitag, 21. September

Der Freitag begann mit einer kleinen Wanderung (eher Spaziergang) zu einer Burgruine am oberen Ortsrand von Crikvenica; einen Geocache, der sich ganz in der Nähe befand, hoben wir dann auch gleich.

Burgruine oberhalb von Crikvenica

Weil der Spaziergang nicht sehr lange dauerte, fuhren wir weiter rauf nach Grizane, um dort ebenfalls einen Cache zu heben. Der Weg zur Ruine, bei der der Cache versteckt war, war gar nicht so leicht zu finden. Oben angekommen mussten wir dann erst eine ganze Weile suchen, bis wir das richtige Loch in der Mauer fanden, in dem sich der Cache versteckte.

Burgruine ...

... mit dem "Fenster nach Belgrad". Die Richtung stimmt, allerdings verstellen viele Berge die Sicht nach Belgrad.

Weil das Wetter so schön war, wollten wir diesen letzten Tag noch einmal zum Strand, was wir dann auch machten. Später am Abend fuhren wir noch nach Selce, um die letzten beiden Caches dieser Reise zu heben.

Zentrum und Uferpromenade von Selce


Samstag, 22. September

Tja, leider war die Woche auch schon wieder vorbei. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Hause. Abgesehen von einer gesperrten Autobahnauffahrt in Slowenien (lange unwegsame Umleitung bis zur nächsten) war die Fahrt ohne Probleme; um 17.30 waren wir wieder zu Hause.

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