Lea Ypi: Frei
★★★★★
Cover: Suhrkamp |
Es kommt nicht oft vor, dass ich für ein Buch mehr als fünf Sterne vergeben möchte. Das hier ist so eins!
Eines der besten Bücher der letzten Monate und definitiv die beste Autobiografie, die ich je in der Hand hatte!
Lea Ypi (*1979) ist in Albanien aufgewachsen. Das war noch die Zeit, als das Land völlig abgeschottet vom Rest der Welt war: Vom bösen kapitalistischen Westen natürlich, später sogar von Jugoslawien, der Sowjetunion und China.
In der Schule musste sie jedes Jahr erklären, dass die Namensgleichheit mit dem faschistischen Ministerpräsidenten Xhafer Ypi, der seinerzeit Mussolini und die Faschisten Albanien übernehmen ließ, rein zufällig war und er mit ihrer Familie rein gar nichts zu tun hätte.
Andererseits gehörte ihre Familie nicht gerade zu den glühenden Verehrern von Onkel Enver Hoxha (so wurde er allgemein genannt); wenn es in der Familie um Vergangenheit und Verwandtschaft ging, wurde sehr oft geheimnisvoll herumgedruckst.
Als dann 1990 die Wende in Albanien ankam, wurde sie endlich aufgeklärt.