Montag, 30. Oktober 2023

Kroatien 2023 - Teil 2

In Teil 2 erwarten uns noch Mostar mit seiner weltbekannten Brücke über die Neretva; die antike Stadt Narona aus römischen Zeiten; und Opuzen, die Stadt mit den unzähligen Wandmalereien.

Gerade zu Opuzen hab ich besonders viele Bilder in diesen Post eingebaut! – Echt sehenswert!



Samstag, 9. September

Es heißt also Abschied nehmen von M & F; die genossen weiterhin den sonnigen Süden und kamen erst einen Monat später nach Österreich zurück.

H & R fuhren ebenfalls Richtung Heimat, besuchten dazwischen aber noch slowenische Freunde in deren Ferienhaus auf der Insel Krk.

H & A und wir blieben aber noch zwei Tage in Dalmatien. Ziel war das Haus ihrer Freunde L & A in Rogotin; auf dem Weg dorthin machten wir aber noch einen Abstecher nach Mostar.



Einschub: Wein

Auf der Halbinsel Pelješac dreht sich alles um Oliven und Wein.

Beim Wein ist uns aufgefallen, dass er auf niedrigen Stöcken und nicht in Hochkultur gezogen wird. Stockkulturen gibt es bei uns seit den 1960er-Jahren nicht mehr; in dieser Zeit wurden praktisch alle Weingärten auf Hochkultur umgestellt.

Umso erstaunlicher also, dass sie hier praktisch kaum zu sehen ist! Das muss einen Grund haben, denn Pflege und Ernte sind bei Stockkultur ungleich mühsamer als bei Hochkultur.

Diese Frage konnten uns dann L & A beantworten. Der Grund ist hauptsächlich, dass die hohen Kulturen die Bora nicht aushalten würden; dieser Wind kann recht heftig werden und er würde sie einfach umwerfen oder zumindest stark schädigen. Die Stöcke sind da robuster: Sie ducken sich am Boden zusammen und überstehen auf diese Weise sogar die Bora!


Es sind kaum Reihen zu erkennen







Mostar


Mostar ist die größte Stadt der Herzegowina, dem südlichen Teil von Bosnien und Herzegowina.

Die Stadt ist vielen von uns wahrscheinlich noch aus den Kriegstagen der 1990er-Jahre unrühmlich bekannt. Sie war heiß umkämpft und war daher fast täglich in den Nachrichten. Im Zuge dieser Kämpfe wurde auch die berühmte Brücke über die Neretva zerschossen; erst Jahre später wurde sie wieder aufgebaut. Die Stadt ist seit dieser Zeit zweigeteilt – immer noch. Es gibt daher einen christlichen und eine muslimischen Teil rechts und links des Flusses.

Altstadt und Brücke sind heute UNESCO-Welterbestätte.

Parkplätze sind schwer zu finden
Vor allem, wenn am gleichen Tag ein Wettspringen von der Brücke stattfindet, das noch einmal ein paar Menschen mehr anzieht, als an "normalen" Samstagen ohnehin schon in der Stadt sind.

Auf dem Weg zur Brücke

Blick flussabwärts

Die Wunden des Krieges


Wir sind durch den Basar geschlendert, der sich dem Fluss entlangzieht


Wir sind bis zur Karađozbeg-Moschee hinauf gegangen ...

... waren aber nicht drinnen (es war gerade Gottesdienst)

Die Brücke, diesmal von der anderen Seite


Auf die Brücke führt eine Art steinerne Hühnerleiter.
Das Pflaster ist sehr glatt und sehr rutschig.

Noch einmal die Moschee, von der Brücke aus gesehen.

Es gibt auch noch eine kleine Variante der berühmten Brücke. Sie überspannt einen Nebenfluss der Neretva

Noch einmal eine Kriegsruine ...

... bevor wir zum Friedensglockenturm kamen ...

... und natürlich wieder oben waren!

Nach dem Besuch von Mostar machten wir uns auf den Weg nach Rogotin, einem Teil der nahe gelegenen Stadt Ploče. wo L & A bereits auf uns warteten.


Sonntag, 10. September

Unseren letzten Tag in Kroatien nutzten wir für einen ganztägigen Ausflug, der uns zu zwei Orten in der Nähe von Rogotin bringen sollte.

Vid


In diesem Ort nahe der bosnischen Grenze wurde immer wieder gegraben, wobei Mosaike, Steinfiguren etc. zum Vorschein kamen.

Aber die wirklich große Entdeckung machte man in den 1990er-Jahren. Genau unter einem Kuhstall fanden sich in nur relativ geringer Tiefe Reste einer römischen Basilika. Weitere Grabungen brachten ein Forum, gut erhaltene Statuen und zahlreiche andere Artefakte hervor: Die alte römische Handelsstadt Narona war gefunden!

Heute steht an dieser Stelle ein sehr neues und modernes Museum, das all diese Dinge präsentiert.

You are here: Narona (Vid)

Der ehemalige Kuhstall, der genau über der Basilika stand

Forum und Steinfiguren

Augustus

Im Freigelände des Museums

antike Schlüssel


Vid liegt an einem kleinen Nebenfluss der Neretva. Gleich neben dem Museum Narona gibt es eine Bootsanlegestelle, von der aus man in diese ruhige und verwachsene Flusslandschaft fahren kann. Sehr idyllisch und für viele Tiere ein Paradies. Genau deswegen darf man da nicht auf eigene Faust hinein, sondern nur im Rahmen einer geführten Tour. Wir waren dabei.








Opuzen


Seit 2015 findet alljährlich in Opuzen das Festival "Zen Opuzen" statt. Künstler aus aller Welt werden eingeladen, jeden freien Flecken in der Stadt mit ihren Malereien zu verzieren. Eine kleine Geschichte des Festivals gibt es hier.

Inzwischen hat sich natürlich eine Menge angesammelt. Wenn man die Wandmalereien alle sehen möchte, ist man schon eine Weile unterwegs.

Wir waren eine ganze Weile unterwegs hier, dementsprechend viele Bilder hab ich von dort mitgebracht. Eine Auswahl fiel mir hier besonders schwer, daher folgen jetzt viele Fotos von vielen tollen Malereien!


ausnahmsweise keine Malerei, sondern echt



























"Der Schlüssel liegt unter der Matte"




























Montag, 11. September

Jetzt gibt es nicht mehr viel zu erzählen – es war unser Abreisetag! Wir fuhren früh ab und nur 8 Stunden später waren wir auch schon wieder zu Hause. Keine Grenzkontrollen, keine Staus, kein gar nix. Eine angenehme, störungsfreie Fahrt, trotz der großen Entfernung (840 km).


* * * * * * *

Campen ist also gar nicht so schlimm – wenn man ein mobile home nimmt, das wie ein Appartement ausgebaut ist. Für uns jedenfalls ist das so, "echte" Camper werden wir wohl nicht mehr werden. 

Für das Rundherum um das Frühstück sorgten M & F, wir mussten lediglich für die eine oder andere Zutat sorgen. So wie das alle anderen eben auch machten. War jedenfalls schön, dass wir am Morgen alle 8 an einem Tisch sein konnten!

Es war jedenfalls eine schöne Gelegenheit, einmal so weit in den Süden Kroatiens zu kommen. Unglaublich, was es hier alles zu sehen und zu unternehmen gibt. Von Split über Trogir, Dubrovnik und Mostar oder zuletzt Opuzen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Alles in allem also ein schöner, gelungener Urlaub!


<< Teil 1 des Reiseberichts


Ende des Reiseberichts



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen