Donnerstag, 31. März 2022

Ballonfahrt in der Oststeiermark

Vergangenen Herbst waren wir schon knapp dran. Wir hatten ein Hotel, wir hatten eine Ballonfahrt – nur Beides leider um eine Woche versetzt und nicht gleichzeitig. Uns war aber partout nach Kurzurlaub und nahmen deshalb die Hotelreservierung trotzdem wahr. Der Ballon musste noch warten. 

Aber Mitte März war es dann soweit. Im Ballonhotel Thaller hatten wir diesmal alles aus einer Hand und das Wetter spielte auch noch mit. Es war gut, dass wir ein längeres Wochenende dort blieben, denn prompt musste die bereits geplante Ballonfahrt von Donnerstag auf Freitag verschoben werden. Am Donnerstag wäre es zu windig gewesen. 

Für Freitag 7:00 Uhr Früh waren wir zur Startwiese (gleich beim Hotel) bestellt. Dort sollte also unser Abenteuer beginnen. 


Aber so schnell ging es mit dem Abenteuer natürlich nicht. Noch schlummerte der Ballon fein säuberlich zusammengefaltet in seinem Transportsack; zusammen mit dem Passagierkorb war er noch auf einem Kleinanhänger gelagert. Die "starken Männer" unter den Passagieren mussten das alles erst einmal abladen und beim Auspacken des Ballons helfen (man verzeihe mir diese Machosprache, aber beides war wirklich ziemlich schwer).

Noch sind Ballon und Korb auf dem Anhänger des Begleitfahrzeuges

Und der Ballon noch in seinem Transportsack

Der Korb ist schon abgeladen ...

... und wird zunächst umgekippt

Toni öffnet den Sack

Die Basis des Ballons wird mit dem Korb verbunden

Der Transportsack wird über die Wiese geschleift ...

... und der Ballon dabei aus dem Transportsack geholt, bis der Ballon wie eine riesige Schlange da liegt

Bevor der Gasbrenner die Luft im Ballon erwärmen kann, muss diese erstmal in den Ballon rein. Das erledigt ein großer Ventilator, der die Luft in den Ballon hineintreibt. Zwei von uns Passagieren hielten die untere Öffnung des Ballons wie bei einem großen Sack offen.

Der Ventilator befüllt den Ballon


Wir halten den Sack auf


Zuletzt wird die Luft im Ballon noch erhitzt ...

... bis sich der Ballon aufrichtet und den Korb damit wieder in die Senkrechte bringt.


Schnell noch alle Sechse in den Korb, ordentlich Feuer geben – und wir heben ab!




Dieser Ballon hat uns eine Weile begleitet

Ortschaft Moihöf

Stubenbergsee im Hintergrund

Rax und Schneeberg

bei 2.500 m Höhe waren wir schon über den Wolken

Hochschwabgruppe

Adi, unser Pilot


Wie man sieht, sind wir alle recht warm angezogen.
Kein Wunder: Am Boden hatte es 6 Grad unter Null und in der Höhe noch ein paar Grad weniger.







Pöllauberg

Ballon über Pöllau


Wir nähern uns Pöllau

Pöllau

Wir kommen bereits wieder runter

Der Wind treibt uns noch auf die Wiese im Hintergrund, auf der wir dann auch landen werden.

Die Fahrt selbst dauerte genau eine Stunde und nahm diesen Verlauf.
Etwas südlich von Pöllau kamen wir wieder runter.

Also, wieder gut gelandet!

Toni ist mit dem Begleitfahrzeug inzwischen bei unserem Landeplatz angekommen.

Jetzt kommt aber noch die gleiche Prozedur wie beim Aufbau, nur diesmal umgekehrt. Also Luft raus aus dem Ballon, zusammenrollen, in den Sack mit ihm und gemeinsam mit dem Korb wieder auf den Anhänger laden. Alle zusammen fuhren wir dann anschließend zum Hotel zurück.

Einmal noch kurz Gas, ein kleiner Hopps und schon war der Korb auf dem Anhänger.


Pffft, Luft raus!
Tot liegt und schlapp der Wurm.






Im Hotel wurde dann das Frühstück nachgeholt, denn dafür war am frühen Morgen keine Zeit.

Wir waren damit aber noch nicht fertig! Denn die Ballonfahrertradition (ja, ein Ballon fliegt nicht, sondern fährt!) will es, dass alle Neulinge noch eine Ballonfahrertaufe und einen Ballonfahrernamen bekommen!

Der Pilot sengt dabei eine kleine Haarsträhne des vor ihm knieenden Täuflings ab und löscht anschließend mit Sekt. Nach Abnahme des Ballonfahrergelöbnisses bekommt der Novize seinen Taufschein ausgehändigt!

Auf vielleicht eh schon schütteres Haar wird keine Rücksicht genommen!
Pilot Adi waltet seines Amtes!


Geschafft! Wir sind nun Mitglieder des Ballon-Adels!

Anmerkung: Jutta wurde natürlich auch getauft (s. Urkunde). Weil ich aber selber gerade kniete und mich nicht vom Fleck bewegen konnte, konnte ich von ihrer Zeremonie leider keine Fotos machen. Sie war vor mir dran, war daher schon fertig, und so gibt es immerhin Fotos von meiner Taufe.

* * * * *

Damit konnten wir endlich die lange ersehnte und lange verschobene (Corona, natürlich) Ballonfahrt nachholen. Es ist schon ein tolles Erlebnis, so ganz geräuschlos über die Landschaft zu schweben. Höhenangst sollte man allerdings nicht haben, denn der Blick nach unten hat schon was Unmittelbares! Wer damit kein Problem hat oder diese Angst für eine Stunde unterdrücken kann, dem können wir so eine Fahrt auf alle Fälle empfehlen. Ich wiederhole mich: Ein tolles Erlebnis!

* * * * *

Die Ballonfahrt an sich nahm ja nur einen Vormittag in Anspruch. Wir hatten also genug Zeit, um auch noch Ausflüge in der Umgebung zu machen. Leider waren viele Sehenswürdigkeiten und Museen noch im Winterschlaf, sodass wir unsere Kreise etwas größer ziehen mussten; aber alles noch im vertretbaren Rahmen!

Besucht haben wir dann letztlich das Stift Vorau, Graz (wieder einmal) und Weiz. Und auf der Rückfahrt machten wir noch Station beim Stubenbergsee.

Fotos und ein paar Zeilen dazu folgen in den nächsten Tagen!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen