Samstag, 29. Juni 2013

"Wagners Ring an einem Abend" in der Volksoper

Vergangenen Mittwoch besuchten wir die Vorstellung "Wagners Ring an einem Abend" in der Wiener Volksoper.

An einem Abend? Sechzehn Stunden? Wie soll das denn gehen?
Kaum zu glauben, aber das geht tatsächlich!

Natürlich waren wir nicht sechzehn Stunden in der Oper, sondern nur etwas mehr als drei inklusive Pause. Und natürlich war der Ring extrem stark gekürzt. Aber er war wirklich komplett!

Zusammengestutzt hat den "Ring" Loriot, der ein großer Liebhaber dieses Werkes war. Von ihm stammen die Kürzungen und Auslassungen, vor allem aber die Erklärungen zwischendurch.

Der Abend lief also so ab, dass ein Erzähler (Robert Meyer) den Inhalt erklärte - die Texte natürlich mit dem Loriot-typischen Humor - und danach wieder das Orchester und einige Sänger an der Reihe waren. Durch die Kürzungen dauerte jede der vier Opern statt vier Stunden nur etwa 45 Minuten. So wurde zum Beispiel der erste Akt der Walküre beinahe komplett übersprungen und nur kurz der Inhalt erzählt, bloß die Schlussszene, in der Siegmund das Schwert aus dem Stamm zieht, wurde wieder konzertant von Orchester und Sängern ausgeführt.

Das Orchester war jetzt nicht soo fein geschliffen wie in den größeren Häusern (über die Hornisten breiten wir besser den Mantel des Schweigens), aber hat insgesamt eine passable und an manchen Stellen eine wirklich sehr gute Leistung gebracht. Es hat durchaus geknattert an den Stellen, an denen es laut sein darf!

Bei den Herren stach stimmlich vor allem Sebastian Holecek als Wotan hervor, der meiner Meinung nach aber manchmal zu sehr den Pavarotti raushängen ließ. In guter Erinnerung geblieben sind mir außerdem Endrik Wottrich als Siegmund und Siegfried sowie Petar Naydenov als Hagen.

Die Damen waren durchwegs gut: Caroline Melzer als Sieglinde, die Rheintöchter, die Walküren, Alexandra Kloose als Fricka, aber vor allem Rebecca Teem als Brünhilde. Die hat die schwierige Partie mit einer Leichtigkeit und Sicherheit gebracht, das war wirklich beeindruckend. Ich bin sicher, dass wir von Rebecca Teem in Zukunft noch mehr hören werden (in jeder Bedeutung des Wortes).

Alles in allem also ein sehr gelungener, unterhaltsamer und dank Loriot auch witziger Opernabend!
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PS: ich kann natürlich nicht diesen Post veröffentlichen, ohne ein paar Szenen von Loriot anzufügen!
Viel Vergnügen also mit:


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