Donnerstag, 31. Dezember 2015

Carol (Film)

Der Film "Carol" (Regie Todd Haynes) basiert auf dem Roman "Carol oder Salz und sein Preis" von Patricia Highsmith, in der Titelrolle ist Cate Blanchett zu sehen. Die Kritiken in den Zeitungen waren außerdem überwiegend positiv, beste Voraussetzungen also für einen schönen Kinoabend.






Der Roman und der Film spielen in den USA der 1950er-Jahre, also auf dem Höhepunkt der McCarthy-Ära. Homosexualität galt damals als unamerikanischer Untrieb. Patricia Highsmith - zu dieser Zeit bereits eine erfolgreiche Autorin - wollte einerseits den Roman unbedingt veröffentlichen, andererseits aber in den Strudel des Gesinnungsterrors nicht eingesogen werden. Also kam das Buch unter Pseudonym heraus. Es hatte noch dazu ein happy end, das ging damals schon gar nicht. Homosexuelle mussten damals entweder untertauchen oder sterben oder sich "heilen" lassen.

Das alles hatte ich im Vorfeld bereits nachgelesen; noch ein paar Argumente mehr also, diesen Film zu sehen.

Aber leider: nicht jeder Film mit Cate Blanchett ist automatisch gleich ein supertoller (wie etwa Blue Jasmin), das musste ich am Dienstag leider feststellen. Mir war das ganze zu sehr Romanze und zu glatt und weichgezeichnet. Sicher, die Problematik und das Dilemma, in dem Carol steckt, wurden schon angeschnitten - aber halt auch nicht mehr. Irgendwie unbefriedigend, das Ganze.

Cate Blanchett steht zwar im Mittelpunkt und wird in Zusammenhang mit diesem Film stets genannt. Die zweite Hauptrolle Therese wird aber von Rooney Mara mindestens ebenso gut ausgefüllt - hat mir wirklich gut gefallen!

Ein Film, der sicherlich über dem Blockbuster-Durchschnitt liegt. Man kann ihn sich ansehen - muss aber nicht.

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