Montag, 9. November 2015

"Das Konzert" im Burgtheater

Bei dieser Komödie von Hermann Bahr kann man praktisch nichts falsch machen: weder Regie noch Darsteller oder die Theaterdirektion, die sie in den Spielplan nimmt. Das Stück ist bühnenwirksam und funktioniert schlicht und einfach.

Foto: Burgtheater / Georg Soulek

Und so erlebten wir am Freitag einen wirklich vergnüglichen Theaterabend. Es wurde auf einer einfachen Bühne flott und souverän gespielt, auch die nachdenklichen Passagen kamen nicht zu kurz. Etwa, als die Noch-Ehefrau des Pianisten die zukünftige über die Marotten des Maestros aufklärt: wie das Butterbrot beim Frühstück zu streichen ist, wie es so ist, während des Konzerts in der leeren Garderobe auf ihn zu warten und so weiter. Die Mühen der Ebene in der Ehe mit einem Künstler können sehr groß werden.

Die Hauptdarsteller sind Routiniers, die sich auch durch ein von der Wand fallendes Geweih nicht aus der Bahn werfen lassen. Als Zuschauer haben wir zunächst gar nicht mitbekommen, ob das jetzt zum Stück gehört oder nicht. Denn ohne mit der Wimper zu zucken oder in Lachanfälle auszubrechen, hebt Regina Fritsch das Ding auf, spielt damit herum während sie ihren Dialog weiterführt; und als die Hüttenwirtin kurz hereinschaut, drückt sie es ihr in die Hand und wird so ganz einfach "von der Bühne" gespielt.

Alles in allem also eine sehr gelungene Vorstellung, die dementsprechend auch ausgiebig mit Applaus belohnt wurde!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen