Vergangenes Wochenende haben wir wieder einmal Kathi in Budapest besucht.
Wir hatten uns zwei Programmpunkte vorgenommen: einerseits eine Tour mit der neu eröffneten U-Bahnlinie M4, sowie ein wenig Geocaching durch das nicht ganz so bekannte Budapest.
Dass es wieder einmal furchtbar heiß war, gehört inzwischen offenbar zu unseren Besuchen in Budapest dazu.
Begonnen haben wir am Samstag gleich nach dem Frühstück mit einer Runde durch den alten und kaum noch benützten
Friedhof Kerepes (Kerepesi temetö). Ein
Geocache leitete uns von Station zu Station, sodass wir alle wesentlichen Grabmäler bedeutender ungarischer Persönlichkeiten besuchten.
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Grabmal der beliebten Schauspielerin und Sängerin Lujza Blaha ("Nachtigall der Nation"). Mit 16 heiratet sie den tschechischen Dirigenten Jan Blaha, mit 19 ist sie Witwe! In zahlreichen Städten Ungarns sind Plätze und Straßen nach ihr benannt. |
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Grabmal für Ferencz Deak, den Wegbereiter des Ausgleichs zwischen Österreich und Ungarn (und somit der K&K-Monarchie) auf ungarischer Seite |
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Mausoleum für Lajos Kossuth, einem der Anführer bei der Erhebung gegen Österreich 1848. Er gilt in Ungarn als Nationalheld - dementsprechend großzügig ist auch das Grabmal ausgefallen. |
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näher dran |
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noch näher |
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Denkmal für Lajos Batthyány, dem ersten Ministerpräsidenten des Königreichs Ungarn. Nach den Kämpfen um eine Löslösung slawischer Teile von Ungarn (1848) wurde er von den Österreichern gefangen genommen und trotz weltweiter Proteste hingerichtet. Nach dem Ausgleich 1867 bekam der Märtyrer dieses Denkmal. |
Neben den großen Denkmälern gibt es aber auch ganz normale bzw. etwas ausgefallenere bzw. auch schon aufgelassene Gräber:
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Der Friedhof ist heute eigentlich mehr ein Park |
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es gibt auch aufgelassene und verfallene Gräber |
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Istvan dürfte passionierter Jäger gewesen sein |
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"Steinerne" Tücher... |
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... verhüllen das eigentliche Grab für Jósef Antall, den ersten Ministerpräsidenten nach der Wende |
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Dieses Grab erinnert ein wenig an Wall-E |
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Ein Riesenmonument aus kommunistischer Zeit: "Für den Kommunismus, für das Volk lebe ich" (oder so ähnlich) |
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der hier schummelt ein wenig |
Ende März 2014, ein paar Tage vor den Parlamentswahlen, wurde
die neue UBahn-Linie M4 eröffnet. Sie wertet nicht nur das Viertel auf, in dem Kathi wohnt, sondern jede Station ist ganz speziell gestaltet und sehenswert. Am Nachmittag haben wir jede einzelne angefahren und fotografiert.
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Die Linie beginnt am Ostbahnhof (Keleti pályaudvar) |
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Keleti-Bahnhof |
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Platz von Papst Johannes Paul II. (II. János Pál pápa tér) |
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manche Stationen haben neben dem Abgang einen kleinen Teich, der wie hier zur Abkühlung genutzt wird. |
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Station Rakoczi-Platz (Rákóczi tér) |
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Die Besonderheit bei dieser Station: Spiegel sammeln das Sonnenlicht ein... |
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Die beweglichen Spiegel werden im Laufe des Tages der Sonne nachgeführt |
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sie reflektieren das Licht auf diese Spiegel, die es wiederum in zwei Röhren leiten,... |
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... die nach unten zum Bahnsteig führen |
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Am unteren Ende der Rolltreppe tritt das Licht wieder aus den Röhren aus. |
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Blick durch die Röhre nach oben |
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Am Kalvin-Platz (Kálvin tér) gibt es viel Sichtbeton... |
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... und sehr interessante Mosaike. Der Schriftzug ist erst auf dem Foto erkennbar, wenn man direkt davor steht, nimmt man nur bunte Farbflecke wahr! |
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Kurzer Abstecher zum Nationalmuseum |
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Die Station Fövám-Platz (Fövám tér) liegt sehr tief, weil nach dieser Station die Donau unterfahren wird. Mehrere Ebenen von Sichtbetonstreben stützen die Wände |
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Schon beeindruckend, dieses Gewirr an Streben |
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Auf diesen Sesseln sitzt man gemütlicher als es vielleicht den Anschein hat! |
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Die Station Gellert-Platz (Szent Gellért tér) beeindruckt durch ein psychedelisch wirkendes Mosaik an der Decke |
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Das andere Ende der Donau-Unterquerung liegt natürlich ebenso tief. Der Blick nach oben wirkt beinahe wie bei einer Fahrt mit dem Lift |
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In Anspielung auf das nahe gelegene Gellert-Bad fließt Wasser die Wände herunter |
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Gleich neben diesem Aufgang stehen das Gellert-Hotel... |
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... sowie ein Brunnen mit Wasser aus dem Gellert-Berg |
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Blick durch die löchrige Kuppel dieses Brunnens |
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zwischendurch einmal ein Bild vom Inneren der UBahn-Züge: sehr modern und alles noch sehr neu - und vor allem klimatisiert! |
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Zigmond Moricz Platz (Móricz Zsigmond körtér) |
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wer findet zwei gleichfarbige Platten nebeneinander? |
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Halbdurchsichtige Trennwände für die Sitzgelegenheiten |
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Gebrochenes Glas ist charakterisierend ... |
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... für die Station Neubuda (Újbuda-központ) |
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Die Trennwände sind in der Station Bikas-Park (Bikás park) wieder anders gestaltet |
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Kinderzeichnungen auf den Trennwänden |
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Aber charakteristisch für diese Station ist die Glaskuppel über den Rolltreppen |
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Fahrt nach oben, dem Licht entgegen |
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Die Kuppel liegt einfach so im Gras |
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Eher unspektakulär ist dann die Endstation am Bahnhof Kelenföld (Kelenföld vasútallomás) |
Weil wir schon auf der westlichen Seite von Budapest (Stadtteil Buda) waren, zeigte uns Kathi auch gleich ihre neue Arbeitsstelle. Ihr Institut bezog Anfang 2014 ein komplett neu errichtetes Gebäude in der Nähe der Petöfi-Brücke.
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Innenansicht |
Als letzte Station wollten wir noch das Mahnmal besuchen, das 2005 in
Erinnerung an die Pogrome 1944/1945 errichtet wurde. Die
Pfeilkreuzler (ungarische Variante der Nationalsozialisten) führten am Ufer der Donau zahlreiche Erschießungen durch. Die Toten fielen gleich in die Donau, alles was übrig blieb, waren ihre Schuhe. Und genau darauf bezieht sich dieses sehr beeindruckende Denkmal!
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Infotafel, im Boden eingelassen |
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ohne Worte |
Dass wir zu diesem Denkmal mit dem Boot gefahren sind, ist da in Anbetracht dessen reine Nebensache.
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Anlegestelle an der Petöfi-Brücke |
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Der Kapitän bei der Arbeit |
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Gellertberg mit Freiheitsstatue |
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Burg und "Weißes Haus" (Amtssitz des Präsidenten der Republik) |
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Kettenbrücke |
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Parlament. Das Gelbe im Wasser ist ein Amphibienbus! |
Am Sonntag war nur noch kurz Zeit für die Margaretheninsel (Margit-sziget), nach dem Mittagessen machten wir uns am frühen Nachmittag wieder auf den Heimweg. Und schon war das Wochenende auch wieder vorbei!
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