Montag, 1. Oktober 2012

"Der Alpenkönig und der Menschenfeind" im Burgtheater

Gestern Abend stand "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" auf dem Programm des Burgtheaters.
Ich muss ehrlich gestehen, meine Erwartung war nicht sehr hoch gesteckt, das Zaubermärchentheater von Ferdinand Raimund ist nicht so mein Ding. Nach der Vorstellung waren Jutta und ich auch nicht ganz einer Meinung, was das Stück, aber sehr wohl, was Schauspieler und Bühnenbild betrifft.


Die Rezension im ORF war ja überschwänglich, und es stimmt schon: für diese Aufführung wurde das Stück radikal entstaubt und (natürlich extra für mich) erträglicher gemacht.
Was bleibt - und so ist dieses Werk nun einmal:
  • Es ist ein sogenanntes "Besserungsstück" mit penetrant erhobenem Zeigefinger
  • Die Figuren sind holzschnittartig und strikt schwarz/weiß (grau gibt es nicht); sie sind eindeutig böse oder eindeutig gut. Der Einzige, der eine Entwicklung durchmacht, ist der Bösewicht Rappelkopf, der schlussendlich doch noch zu einem Guten bekehrt wird
  • Die Handlung läuft wie am Schnürchen und ist völlig absehbar; großartige Wendungen oder Spannungsmomente gibt es nicht
 Kurz: das Stück konnte mich nicht überzeugen.

Inszenierung und Schauspieler verzichteten weitgehend auf große Übertreibungen und Schenkelklatscher, die durchaus drinnen gewesen wären. Selbst Blitz und Theaterdonner wurden halbwegs sparsam eingesetzt.

Zum Schluss gab es verdienter Weise großen Applaus, vor allem für die Hauptdarsteller.

Empfehlung für alle, die das Stück mögen; ansonsten: naja.

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