José Saramago: Die Reise des Elefanten ★★★★☆
Cover: Hoffmann und Campe |
Mitte des 16. Jahrhunderts hatte Portugal Südostasien weitgehend für sich erschlossen. Waren, Pflanzen und Tiere aller Art kamen nach Portugal - so auch ein Elefant. Da der König und die Königin eh nicht so recht wissen, was sie mit ihm anfangen sollen, beschließen sie, den Elefanten dem Vettern des Königs als Hochzeitgeschenk zu überreichen. Der Vetter ist allerdings Erzherzog Maximilian von Österreich, der spätere Kaiser Maximilian II., und der hat seinen Regierungssitz in Wien. Also muss auch der Elefant irgendwie nach Wien kommen.
So hat sich das jedenfalls José Saramago zusammengereimt. Historisch korrekt sind jedenfalls sowohl die handelnden Personen als auch die Zeit als auch der Elefant als auch dessen Reise von Lissabon nach Wien. Das Drumherum ist dann eben der schriftstellerischen Fantasie zu verdanken.
Die Bücher von José Saramago (Nobelpreis 1998) sind normalerweise eher ernst - ernst mit manchen ironischen Sprenklern. Hier hat er sich aber einmal als Komödienschreiber betätigen dürfen, und so ist ein recht witziges Buch entstanden, in dem es ordentlich menschelt!